„Weihnachten – einmal anders“ 828. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 20.12.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!
Zum Fest erreicht uns ein ambitioniertes Gedicht von Paul Cornelius: 25 Jahre Stiftung Bordenau 827. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 2.12.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Die „Stiftung Bordenau“ wird 25 und „Bordenau liest“ gratuliert. Entstanden aus den Überschüssen der Feiern zum 1100 Jubiläum Bordenaus hat sie in all den Jahren das kulturelle und gemeinsame Leben im Dorf durch Preise und Fördermittel unterstützt und entwickelt. Und auch unsere kleine kulturelle Initiative hat die Stiftung Bordenau all die Jahre immer wieder unterstützt. Dafür ein herzliches Dankeschön an alle Stiftungsmitglieder. Nun geraten in den letzten Jahren die Stiftungen des Landes immer mehr unter Druck durch den niedrigen Zins. Denn die Stiftung darf nur ihr Stammkapital verzinsen. Und so sind die Ausschüttungen in den letzten Jahren trotz etwas gestiegenen Stammkapitals gesunken. Trotdem hat die Stiftung große Kraft bewiesen, ihren Anspruch auf Förderung des dörflichen Lebens hochzuhalten. In den letzten Jahren haben die Bürger Bordenaus und Bordenauer Vereine, Einrichtungen und Arbeitskreise sowie das DRK, die Feuerwehr und die Kirche viel auf die Beine gestellt. Die Freiwilligen Arbeit und die Ehrenämter haben in unserem reichen Dorf noch immer einen hohen Stellenwert. Dies ergänzend hat „Bordenau liest“ mit den ihr zugewandten Geldern auch immer hochkarätige Künstler ins Dorf geholt, so Schauspieler und Regisseur Peter Tenge (ehemals Mürmann), der sogar selbst den Stiftungspreis gewann, so die Musiker vom Orchester Berggarten und das Quartett Faber/Hagemann. Wenn man sich nun vorstellte, die Zinsen gingen noch weiter runter, und das Geld würde bald ganz aufhören zu existieren, dann versprechen wir: wir lesen weiter! Denn „nicht nur Verdienst, auch Treue wahrt uns die Person“, heißt es in Goethes FAUST. Und darin hat Mephisto für den Kaiser überhaupt erst das Papiergeld erfunden, indem er dem Kaiser riet, seine Bodenschätze damit zu beleihen. Also liebe Bordenauer, schaut mal in Eure Gärten, ob ihr dort versteckte Bodenschätze vermutet und unterstützt die Stiftung Bordenau mit entsprechenden Zustiftungen. Es ist alles eitel 826. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 18.11.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Andreas Gryphius (geboren 1616 in Glogau, gestorben 1664 ebenda; eigentlich Andreas Greif) war ein deutscher Dichter und Dramatiker des Barock. Mit seinen sprachgewaltigen Sonetten, welche „das Leiden, Gebrechlichkeit des Lebens und der Welt“ beinhalten, gilt Gryphius als einer der bedeutendsten Lyriker des deutschen Barock. Seine Gedichte passen nicht nur gut in den November, sondern auch in diesen November. Zum Beispiel mit den „Tränen des Vaterlandes“ aus der Mitte des dreißigjährigen Kriegs: „Doch schweig ich noch von dem, was ärger als der Tod, was grimmer denn die Pest, und Glut und Hungersnot, dass auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen.“ Hier bringen wir sein Gedicht: Es ist alles eitel
Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden. Etwas Besseres als den Tod findest du überall 825. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 21.10.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Heute ist Märchenzeit mit der Einleitung von "Die Bremer Stadtmusikanten" : Es hatte ein Mann einen Esel, der schon lange Jahre die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hatte, dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, sodass er zur Arbeit immer untauglicher ward. Da dachte der Herr daran, ihn aus dem Futter zu schaffen, aber der Esel merkte, dass kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen: dort, meinte er, könnte er ja Stadtmusikant werden. Als er ein Weilchen fortgegangen war, fand er einen Jagdhund auf dem Wege liegen, der jappte wie einer, der sich müde gelaufen hat. »Nun, was jappst du so, Packan?« …. »Ach,… weil ich alt bin und jeden Tag schwächer werde, auch auf der Jagd nicht mehr fort kann, hat mich mein Herr wollen totschlagen, da hab ich Reißaus genommen; aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?« »Weißt du was,…ich gehe nach Bremen und werde dort Stadtmusikant, geh mit und lass dich auch bei der Musik annehmen. Ich spiele die Laute und du schlägst die Pauken.« Der Hund war's zufrieden, und sie gingen weiter. Es dauerte nicht lange, so saß da eine Katze an dem Wege und machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. »Nun, was ist dir in die Quere gekommen, alter Bartputzer?« …»Wer kann da lustig sein, wenn's einem an den Kragen geht,…weil ich nun zu Jahren komme, meine Zähne stumpf werden, und ich lieber hinter dem Ofen sitze und spinne, als nach Mäusen herumjage, hat mich meine Frau ersäufen wollen; ich habe mich zwar noch fortgemacht, aber nun ist guter Rat teuer; wo soll ich hin?« »Geh mit uns nach Bremen, du verstehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du ein Stadtmusikant werden.« Die Katze hielt das für gut und ging mit. Darauf kamen die drei Landesflüchtigen an einem Hof vorbei, da saß auf dem Tor der Haushahn und schrie aus Leibeskräften. »Du schreist einem durch Mark und Bein,…was hast du vor?« »Da hab ich gut Wetter prophezeit,...weil unserer lieben Frauen Tag ist, wo sie dem Christkindlein die Hemdchen gewaschen hat und sie trocknen will; aber weil morgen zum Sonntag Gäste kommen, so hat die Hausfrau doch kein Erbarmen, und hat der Köchin gesagt, sie wollte mich morgen in der Suppe essen, und da soll ich mir heute Abend den Kopf abschneiden lassen. Nun schrei ich aus vollem Hals, solange ich noch kann.« »Ei was, du Rotkopf,…zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall; (…)“ REISE.LITERATUR.KONZERT 824. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 30.9.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Heute wendet sich der Verfasser dieser Kolumnen, Martin Drebs, mit einem persönlichen Grußwort an Sie: „Ich möchte Sie alle ganz herzlich zu unserer literarisch-musikalischen Weltreise zusammen mit dem Orchester Berggarten in die Sportkulturhalle Bordenau am 3. und 4. Oktober, jeweils um 16.00 Uhr einladen. Der Eintritt beträgt 12,- Euro für die Künstler und die Kosten. Als wir uns vor etwa einem Jahr zu diesem Thema entschieden, wussten wir noch nicht, wie brennend aktuell uns alle das unfreiwillige Reisen angehen wird, oder wie es in einem vorgetragenen Text von Karl Valentin heißen wird: „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.“ Dafür wollen wir kurz innehalten und an die denken, die auf Grund kriegerischer Einflüsse oder aus anderen Gründen auf abenteuerlichen Wegen auf der Flucht waren und sind, ihr Ziel nicht erreicht haben, ihr Ziel erreicht haben in der Hoffnung, für sich und ihre Kinder eine neue Heimat und Frieden zu finden, eine neue und bessere Zukunft gestalten zu können. Sicher ist die Situation nicht mit der Zeit vor 70 Jahren vergleichbar, aber wir alle spüren in unserer deutschen Mentalität eine große Hilfsbereitschaft für diese historische Aufgabe. Ein Volk „enttraumatisiert“ sich selbst in der Hilfe für andere. Und traditionell findet unsere Veranstaltung am 3. Oktober, dem „Tag der deutschen Einheit“ statt. Auch das ist uns eine entsprechende Verpflichtung. Ich rufe zur neuen Einheit auf, diese neue Aufgabe gemeinsam zu schultern. Während ich diese Zeilen wenige Tage vor unserer „Reise“ schreibe, weiß ich, dass die Vorbereitungen zur Nutzung der Turnhalle schon angelaufen sind. Als Dankeschön an die vielen, vielen freiwilligen Flüchtlingshelfer haben wir Ehrenamtliche der evangelischen Kirche zum freien Eintritt eingeladen. An einem Tag, an dem noch viele andere Angebote sind wie der „Tag der Offenen Moschee“; der Firma Compact wünschen wir ebenfalls ein gelungenes Firmenjubiläum am Samstag. Ein aktives Dorf kann vieles bieten, kommen Sie dann einfach am Sonntag, wenn es heißt. „Ein Lied geht um die Welt“. Denn wir haben nur diese eine Welt!“ REISE.LITERATUR.KONZERT 823. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 16.9.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Ein Lied geht um die Welt: Unter dem Titel „REISE.LITERATUR.KONZERT“ werden das Orchester Berggarten und „Bordenau liest“ am 3. und 4. Oktober, jeweils um 16.00 Uhr auf eine gemeinsame literarisch-musikalische Weltreise gehen. Start ist die Sportkulturhalle Bordenau. Die Big Band spielt Lieder und Songs aus aller Herren Länder, während das lesende Bordenau deutschsprachige Reiseliteratur und Gedichte vortragen wird. Neben so bekannten Sehnsuchtsliedern wie „Ich war noch niemals in New York“ hat auch „Ein Lied geht um die Welt“ einen Erfolgsweg angetreten, der 1933 mit dem jüdischen Sänger Joseph Schmidt begann. Nach einer jahrelangen Flucht vor den sich ausbreitenden Nazis durch ganz Europa stirbt Joseph Schmidt im November 1942 in einem Schweizer Lager an Lungenentzündung. Es war ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1933: Der Film spielt in Venedig. Ricardo ist ein unbekannter Tenor. Rigo arbeitet als Musikclown. Gemeinsam teilen sie sich eine Wohnung. Der arbeitslose Tenor Ricardo sieht kaum noch Chancen für ein Engagement an der Oper und möchte nun beim Radio arbeiten. Auch hier scheinen seine Bemühungen erfolglos zu bleiben. Doch Ricardo gibt nicht auf und beginnt einfach zu singen: „Ein Lied geht um die Welt, ein Lied, das euch gefällt. Die Melodie erreicht die Sterne, jeder von uns hört sie so gerne. Von Liebe singt das Lied. Von Treue singt das Lied. Und es wird nie verklingen, man wird es ewig singen. Vergeht auch die Zeit, das Lied bleibt in Ewigkeit. Wer hat noch nie vom Glück geträumt, immer wenn der Frühling kam? Wer hat noch nie verliebt geweint, wenn der Winter Abschied nahm. Denn in uns allen liegt die Sehnsucht nach dem Einen, von dem wir meinen, es wär das Glück. Wann kommt der Tag, da wir versteh'n: Dasein, wie bist du schön! Ein Lied geht um die Welt….“ Der Film hatte seine Uraufführung am 9. Mai 1933 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin, die von 3000 Besuchern begeistert gefeiert wurde – am Vorabend der Bücherverbrennung. Unter den Premierengästen war auch Joseph Goebbels, der Schmidt verehrte und deshalb eigentlich zum "Ehrenarier" ernennen wollte. Im Zuge der Ereignisse des 10. Mai floh Joseph Schmidt aus Deutschland – ein Tag nach der Uraufführung. Nun singt für uns am 3. und 4. Oktober der Bordenauer Leser und Tenor Justus Jeep zusammen mit dem Orchester Berggarten dieses Lied. „Näh(e)versuche“ 822. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 26.8.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!
Es ist mal wieder Zeit für ein kleines Gedicht; Paul Cornelius hat uns ein
neues schönes Gedicht mitgebracht aus den Sommerzeiten: „Zeit ist’s, reise, reise!“ 821. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 5.8.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Da veröffentlichte die HAZ doch am 4. Juli 2015 in der Sonntagsbeilage solch einen Text, der für die musikalisch-literarische Reise am 3. und 4. Oktober hier in Bordenau genau zu passen scheint. Er drückt kongenial unseren gradwandernden Balance-Akt aus, mit dem wir durch dieses Thema zeitgenössisch realistisch reisen wollen. Jetzt hat der Verlag einer Veröffentlichung hier und als Beitrag zu unserer Lesung zugestimmt. Titel: „DICHTER DRAN Reisen bildet, sagt Kant, fördert Klugheit und Verstand. Es zerstreut, und dies mit Eile, alle dummen Vorurteile. Wilhelm Busch auf seine Weise, schrieb einst: „Zeit ist’s, reise, reise!“ Doch die Ziele, die sich lohnen, liegen jetzt in Krisenzonen. Kenia, Bali, Pyramiden: Oft fehlt es an echtem Frieden. Bringt der Mann in Sousse Dir statt Tee den Todesschuss? Geht’s nach New York oder Madrid, reisen die Terrorängste mit. Auch Griechenland wirkt unentspannt. Was nun, Herr Busch? Was nun Herr Kant?“ Die unordentliche Sprache 820. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 29.7.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!
Die Ferien sind da und viele können es sich
leisten, freiwillig und mit Freuden in andere Länder zu reisen. Aber auch in
unser Land kommen Menschen aus aller Herren Länder und wollen Land und
Leute und auch die deutsche Sprache lernen. Mark Twain hat bei seinem
Bummel durch Europa im 19. Jahrhundert davon erzählt – und auch mit ihm
werfen wir am 3. und 4. Oktober bei unserem Reiseliteraturkonzert –
zusammen mit dem Orchester Berggarten - einen heiteren Blick auf das Thema:
„ Es gibt ganz gewiss keine andere Sprache, die so unordentlich und
systemlos daherkommt und dermaßen jedem Zugriff entschlüpft. Aufs
Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man glaubt, man
habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden Aufruhr der zehn
Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht, blättert man um und
liest: „Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen.“ Man überfliegt die
Liste und stellt fest, dass es mehr Ausnahmen als Beispiele für diese Regel
gibt. Jedes Mal, wenn ich glaube, ich hätte einen dieser vier verwirrenden
Fälle endlich da, wo ich ihn beherrsche, schleicht sich, mit furchtbarer und
unvermuteter Macht ausgestattet, eine scheinbar unbedeutende Präposition in
meinen Satz und zieht mir den Boden unter den Füßen weg. Zum Beispiel fragt
mein Buch nach einem gewissen Vogel (es fragt immerzu nach Dingen, die für
niemanden irgendwelche Bedeutung haben): „Wo ist der Vogel?“ Die Antwort auf
diese Frage lautet – gemäß dem Buch –, dass der Vogel in der Schmiede
wartet, wegen des Regens. Natürlich würde kein Vogel so etwas tun, aber ich
muss mich an das Buch halten. Schön und gut, ich mache mich also daran, das
Deutsch für diese Antwort zusammen zu klauben. Ich fange am falschen Ende
an, das muss so sein, denn das ist die deutsche Idee. Ich sage mir: Regen‘
(rain) ist Maskulinum…. Gut – der Regen ist der Regen, wenn er im
Ruhezustand, ohne Ergänzung oder weitere Erörterung, lediglich erwähnt wird
– Nominativ; aber falls der Regen herumliegt, etwa so ganz allgemein auf dem
Boden, dann ist er örtlich fixiert, er tut etwas, nämlich er liegt (was nach
den Vorstellungen der deutschen Grammatik eine Tätigkeit ist), und das wirft
den Regen in den Dativ und macht aus ihm dem Regen. Dieser Regen jedoch
liegt nicht, sondern er tut etwas Aktives – er fällt (wahrscheinlich um den
Vogel zu ärgern), und das deutet auf Bewegung hin, die wiederum bewirkt,
dass er in den Akkusativ rutscht und sich aus dem Regen in den Regen
verwandelt.“ Damit ist das grammatikalische Horoskop für diesen Fall
abgeschlossen, und ich gebe zuversichtlich Antwort und erkläre auf Deutsch,
dass der Vogel sich „wegen den Regen“ in der Schmiede aufhält. Sofort fällt
mir der Lehrer sanft in den Rücken mit der Bemerkung, dass das Wort „wegen“,
wenn es in einen Satz einbricht, den betroffenen Gegenstand immer und ohne
Rücksicht auf die Folgen in den Genitiv befördere – und dass dieser Vogel
daher „wegen des Regens“ in der Schmiede gewartet habe.“ „REISE.LITERATUR.KONZERT“ 819. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 1.7.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Unter dem Titel „REISE.LITERATUR.KONZERT“ werden das Orchester Berggarten und „Bordenau liest“ am 3. und 4. Oktober, jeweils um 16.00 Uhr auf eine gemeinsame literarisch-musikalische Weltreise gehen. Start ist die Sportkulturhalle Bordenau. Unter dem Motto „Ein Lied geht um die Welt“ spielt die Big Band Lieder und Songs aus aller Herren Länder, während das lesende Bordenau deutschsprachige Reiseliteratur und Gedichte vortragen wird. Wörter und Musik bewegen sich aufeinander zu, ergänzen und verstärken sich. So haben die Musiker aus Otternhagen einiges an der Bedeutung und den Inhalten ihrer Musik herausgearbeitet: Neben so bekannten Sehnsuchtsliedern wie „Ich war noch niemals in New York“ hat auch „Ein Lied geht um die Welt“ einen Erfolgsweg angetreten, der 1933 mit dem jüdischen Sänger Joseph Schmidt begann, für ihn aber nach einer langen Flucht durch Europa tödlich endete. Der Song „Sentimental Journey“, dessen bekannte Melodie auch die Deutschen zum Text von „Jonny komm, wir knacken eine…“ pfiffen, avancierte 1945 zur Heimkehrerhymne der Amerikaner. Und beim Thema „Reisen“ geht es nicht nur um die angenehme Kreuzfahrt, wie etwa in dem Gedicht „Seereisen“ von Eugen Roth. sondern wie wir alle wissen um die Problematik von 50 Millionen Menschen, die derzeit unfreiwillig auf unserem Planeten umherreisen müssen. Und da haben wir uns einige Texte und Gedichte vorgenommen, die einen Blick werfen auf die deutschen Wirtschaftsflüchtlinge im 19. und 20. Jahrhundert; so mahnt Ferdinand Freiligrath in seinem Gedicht „Auswanderer“ 1832 schon, welch herrliches Land die Menschen Richtung Amerika verlassen. Jörnjakob Swehn in „Der Amerikafahrer“ und Joseph Roth in „Hiob“ schildern denn auch die wenig heitere Ankunft in Amerika. Doch man kommt ins Schmunzeln, wenn Eugen Roth „Arme Reisende“ beschreibt oder wenn Karl Valentin mit Liesl Karlstadt über „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ diskutiert. Und neben Eugen Roth äußern sich auch Wilhelm Busch und Theodor Fontane zum Thema Reisen. Fontane: „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben.“ Besorgen Sie sich also früh genug ein Ticket für Bordenau; Mitte Juli beginnt der Vorverkauf an allen bekannten Vorverkaufsstellen! Literaturgesprächskreis 818. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 15.6.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Heute möchten wir Sie in den Literaturgesprächskreis der Volkshochschule Hannover Land einladen. Ab Montag, dem 22. Juni 2015, ab 16.00 Uhr beginnt der Kreis unter Leitung des Literaturwissenschaftlers Martin Drebs die Lektüre des dritten Bandes der literarischen Autobiografie der deutschen Schriftstellerin Ulla Hahn: „Spiel der Zeit“. Und der Kreis sucht neue interessierte Teilnehmer. Sie kennen Ulla Hahn: 1945 geboren in Brachthausen, gilt als eine der wichtigsten Lyrikerinnen der Gegenwart. Der Lyrikband „Herz über Kopf“ (1981) wurde zum Bestseller. Ulla Hahn wuchs mit ihrem Bruder in Monheim am Rhein auf. Nach dem Realschulabschluss und einer Ausbildung zur Bürokauffrau holte Hahn 1964 ihr Abitur nach. Anschließend studierte sie Germanistik, Soziologie und Geschichte an der Universität zu Köln und promovierte. Hahn arbeitete als Journalistin und ab 1978 als Lehrbeauftragte an den Universitäten Bremen, Hamburg und Oldenburg. Mit ihren Roman „Das verborgene Wort“ (2001) schuf sie einen in der neueren deutschen Literatur einzigartigen Entwicklungs- und Bildungsroman der kleinen Hilla aus Dondorf. Die Handlung dreht sich um ein Mädchen, das aus der Enge des Elternhauses in die Welt der Literatur flieht und sich darüber in einen selbstbewussten Menschen verwandelt. Hier wie auch in den Fortsetzungen „Aufbruch“ und „Spiel der Zeit“ sind autobiografische Züge zu erkennen. Und diesen dritten Band ihrer literarischen Autobiografie beginnen wir jetzt zu lesen und wollen ihn im nächsten Semester weiter und zu Ende lesen. Wenn Sie also Interesse daran haben, schauen Sie auf der Goethestraße 11 im VHS-Gebäude zum oben genannten Termin vorbei. Leider gibt es das Buch nur gebunden, man hilft sich leihweise unter Freunden oder leiht es bei der Stadtbibliothek. Außerdem hat man zum Jahresende schon ein Geschenk parat! Bürgerfest 817. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 27.5.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Am kommenden Sonntag beim Bürgerfest liest der „Büchergarten Bordenau“ bei schönem Wetter im Schul(bücher)garten unter anderem Geschichten von Manfred Kyber (1880 bis 1933). Er war ein deutscher Schriftsteller, Theaterkritiker, Dramatiker, Lyriker und Übersetzer deutschbaltischer Herkunft, der vor allem durch seine ungewöhnlichen Tiergeschichten bekannt geworden ist. Hier bringen wir den Anfang vom „Maimärchen“: „Es war einmal ein Maikäfer, der war wie alle Maikäfer im Mai auf die Welt gekommen – und die Sonne hatte dazu geschienen, so hell und so goldlicht, wie sie nur einmal im Jahre scheint, wenn die Maikäfer auf die Welt kommen. Dem Maikäfer aber war's einerlei. »Das Sonnengold kann man nicht fressen«, sagte er sich, »also was geht's mich an.« Dann zählte er seine Beine, erst links und dann rechts und addierte sie zusammen. Das schien ihn befriedigt zu haben, und nun überlegte er, ob er einen Versuch machen solle, sich fortzubewegen, oder ob das zu anstrengend wäre. Er dachte drei Stunden darüber nach, dann zählte er noch einmal seine Beine und fing an, sich langsam vorwärts zu schieben, möglichst langsam natürlich, um sich nicht zu überanstrengen. Bequemlichkeit war ihm die Hauptsache! Da stieß er plötzlich an was Weiches, an etwas, was so weich war, dass er sich's unbedingt ansehen musste. Es lag im Grase und sah aus wie eine schwarze Samtweste, hatte vier kleine Schaufeln und keine Augen. Den Maikäfer, der noch keinen Maulwurf gesehen hatte, interessierte das fabelhaft, er überzählte noch schnell einmal seine Beine und dann ging´s mit wütendem Eifer mitten in die schwarze Samtweste hinein. Der Maulwurf fuhr empört auf. »Sind Sie verrückt?«, schrie er den Maikäfer an. »So eine Rücksichtslosigkeit!« Der Maikäfer lachte. Es war zu komisch, wie sich die Samtweste aufregte….“ Wie´s weitergeht, können Sie um 13.00 und 14.30 oder 16.00 Uhr erfahren. Wir freuen uns auf alle großen und kleinen Zuhörer. John Donne 816. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 13.5.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!
John Donne hat ein interessantes Gedicht gemacht: Verschattete Maiglöckchen 815. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 29.4.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!
Paul Cornelius sendet uns ein ambitioniertes Mai-Gedicht mit dem Titel
„Verschattete Maiglöckchen“: Was sagt wohl der Grass dazu? 814. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 22.4.2015 Liebe Leserin! Lieber Leser!Günter Grass ist tot! Leben, Werk und Wirkung werden in diesen Tagen ausführlich in allen Medien besprochen. Jeder mag dazu seinen eigenen Standpunkt finden, hier bringen wir die persönliche Geschichte von Martin Drebs: „Als ich mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus und Schillers „Wilhelm Tell“ 1960 nach Paris kam, hatte Grass seinen dort verfassten Roman „Die Blechtrommel“ schon veröffentlicht. Nach Schule und Studium und anderen „Kopfgeburten“ fachte die Schlöndorff-Verfilmung der „Blechtrommel“ mein Grass-Interesse erst wieder an. Als ich 1984 während des Referendariats als gymnasialer Deutschlehrer an einer rheinischen Schule aus Schülerwünschen „Der Butt“ vorschlug, brachen da noch alle reaktionären Ressentiments aus. 1996 folgte ich Grass auf seinen Spuren durch Calcutta. Als er 1999 trotz Marcel Reich-Ranickis Einwänden den Literaturnobelpreis erhielt, soll er als erstes gesagt haben: „Und Christa Wolf nicht?“. 2000 reisten wir aus unserem lesenden Dorf zu seiner Lesung von „Mein Jahrhundert“ auf die dänischen Insel Mön. Bei der anschließenden Autogrammstunde fragt er mich: „Was soll ich schreiben, Herr Drebs?“ So zu sehen auf der Bordenauer Homepage! Aus der „Blechtrommel“ lasen wir mit Ingolf Heinemann das sinnliche Brausepulverkapitel im Schloss Landestrost, und seitlich ausscherend haben wir 2003 in Bordenau „Im Krebsgang“ ganz gelesen und das große Schiff, die „Gustloff“ in unsere Sportkulturhalle gebaut. Als ich die Videodokumentation nach Lübeck brachte, fragte mich seine Sekretärin, ob ich einen Termin bei ihm habe. Ich sagte: Lass man, er hat genug zu tun! Mit „Beim Häuten der Zwiebel“ hat er seine jugendliche SS-Vergangenheit bezeugt, das war auch unter uns umstritten. Vor ein paar Jahren in Loccum hat er zusammen mit Hanjo Kesting, dem ehemaligen NDR-Kultur-Chef, genau das noch mal mit allen Besuchern problematisiert. In seinem letzten Gedicht wollte er Nüsse mit ins Grab und die neuesten Zähne, um weiter zuzubeißen. Komm Alter, lass knacken! Noch einige Zeit werden wir uns bei den kritischen Themen der Welt fragen: was sagt wohl der Grass dazu? „Gedanken zum Frühling“ 813. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 5.4.2015 Lieber Leser! Liebe Leserin!
Sieglinde Bohle aus Bordenau schenkt uns folgende „Gedanken zum Frühling“: „Ein Abend vom Feinsten“ 812. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 25.3.2015 Lieber Leser! Liebe Leserin!Uns erreichte die Zuschrift eines Besuchers des Kurt Tucholsky-Abends in Bordenau, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Er schreibt: „Es war ein literarisch-musikalischer Abend vom Feinsten. Und Tucholsky ist groß! Ihn mit seinen vielen Facetten zu porträtieren, gelingt in zumutbarem Zeitumfang bestenfalls als Skizze. Das aber haben Frauke Hohberger, Andreas Hagemann und Wilfried Crysmann auf Einladung der Evangelischen St. Thomas-Kirchengemeinde Bordenau am letzten Freitagabend vor fünfundsiebzig begeisterten Zuhörern hervorragend geschafft. Über einen Zeitraum von rund fünfundzwanzig Jahren ging die Auswahl von Texten und Chansons: Von dem noch anonym eingesandten Wettbewerbsbeitrag "Märchen" des erst siebzehnjährigen Gymnasiasten (1907) spannten sie den Bogen über launig-kritische Beobachtungen der bürgerlichen Gesellschaft bis hin zu seinen hochengagierten politische Satiren und Manifesten der zwanziger und frühen dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Während Crysmann für den inhaltlichen Rahmen des Abends, die Textvorträge und verbindenden Moderationen sowie - für alle ganz überraschend - auch noch für den Gesangsvortrag "Das Leibregiment" stand, überzeugten Sängerin Frauke Hohberger und Meistergitarrist Hagemann mit ausgestalteten Chansonvorträgen, vom vorwurfsvollen "An das Publikum" über das hintergründige "Augen in der Großstadt" und die eher neckischen "Stoßseufzer einer Dame in bewegter Nacht" bis hin zu den hochpolitischen Liedern "Der Graben" und "Rote Melodie". Die wohl innigsten Worte für die familiäre Lebensleistung einer alten Mutter, "Mutterns Hände", wussten Hohberger und Hagemann in der Vertonung von Henry Krtschil eindrucksvoll zu gestalten. Eine hübsche halbe Zugabe , denn man wünschte sich auch noch Musik , mit "Der Floh“, löste die inhaltliche Schwere der letzten Beiträge durch Crysmann heiter auf. Hatten die begeisterten Besucher hier ein Gastspiel erlebt? Keinesfalls! Alles Heimkehrer in unser lesendes Dorf: Hohberger als überragende Mephista in Goethes „Faust“, Crysmann als unvergesslicher Schuster in Dylan Thomas´ “Unter dem Milchwald“ und Hagemann als musikalischer Gestalter Bordenauer Lesekunst.“ „Das Mitglied“ 811. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 11.3.2015 Lieber Leser! Liebe Leserin!Der Satiriker Kurt Tucholsky (1890 - 1935) gehört zu Bordenau. Schon 2002 in der „Vielstimmigkeit der Deutschen“ haben wir sein Gedicht „Das Mitglied“ vorgetragen. Jetzt kommt er mit einem Porträt in Texten und Chansons nach Bordenau am Freitag, 20. März 2015, 19.30 Uhr ins Evgl.-luth. Gemeindehaus. Frauke Hohberger (Gesang), Andreas Hagemann (Gitarre und Gesang) und Wilfried Crysmann (Texte und Gesang) werden diesen politisch engagierten Zeitkritiker porträtieren. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten. Und hier jetzt: „Das Mitglied“: „In mein' Verein bin ich hineingetreten, weil mich ein alter Freund darum gebeten, ich war allein. Jetzt bin ich Mitglied, Kamerad, Kollege – das kleine Band, das ich ins Knopfloch lege, ist der Verein. Wir haben einen Vorstandspräsidenten und einen Kassenwart und Referenten und obendrein den mächtigen Krach der oppositionellen Minorität, doch die wird glatt zerschellen in mein' Verein. Ich bin Verwaltungsbeirat seit drei Wochen. Ich will ja nicht auf meine Würde pochen – ich bild mir gar nichts ein ... Und doch ist das Gefühl so schön, zu wissen: sie können mich ja gar nicht missen in mein' Verein. Da draußen bin ich nur ein armes Luder. Hier bin ich ich – und Mann und Bundesbruder in vollen Reihn. Hoch über uns, da schweben die Statuten. Die Abendstunden schwinden wie Minuten in mein' Verein. In mein' Verein werd ich erst richtig munter. Auf die, wo nicht drin sind, seh ich hinunter – was kann mit denen sein? Stolz weht die Fahne, die wir mutig tragen. Auf mich könn' Sie ja ruhig »Ochse« sagen, da werd ich mich bestimmt nicht erst verteidigen. Doch wenn Sie mich als Mitglied so beleidigen ... ! Dann steigt mein deutscher Gruppenstolz! Hoch Stolze-Schrey! Freiheit! Gut Holz! Hier lebe ich. Und will auch einst begraben sein in mein' Verein.“ Das dichtete Kurt Tucholsky unter dem Pseudonym Theobald Tiger, und von ihm stammt auch der Satz: „Satire darf alles – nur nicht sterben“ Tausend Takte Musik 810. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 18.2.2015 Lieber Leser! Liebe Leserin!8oo Jahre Neustadt, „Tausend Takte Musik“ und „Bordenau – Unser Dorf liest“, was hat das nur alles miteinander zu tun? Am Samstag, dem 7. März, abends und am Sonntag, dem 8. März, nachmittags veranstaltet der Musikverein Berggarten wieder sein traditionelles Konzert im Gymnasium. Doch nicht allein Otternhagener gestalten das Programm mit, sondern auch literarisch beschlagene Bordenauer mischen sich darunter. Da nämlich die Big Band das Beste aus den vergangenen zehn Jahren präsentiert, sind aktive Zuhörer und Besucher geladen, sich an das Allerbeste zu erinnern. Das erfolgreiche Modertoren-Duo Annegret Scholz und Martin Drebs werden sich vom Erinnerungssofa aus (Text: Gunnar Gode) an das „Gregorianische Zeitalter“ erinnern, denn so lange leitet Gregor Busch schon die Big Band. Annegret Scholz und Martin Drebs leiten seit vielen Jahren das lesende Projekt und moderieren nicht nur die großen jährlichen Lesungen, sondern haben sich auch schon selbst bei Shakespeare und im Kabarett witzige Wortgefechte geliefert. Martin Drebs freut sich besonders auf die Zusammenarbeit mit dem Musikverein Berggarten, denn seine Gattin spielt dort seit Jahren Saxophon und: „Im Herbst wirken wir schon wieder zusammen, denn dann geht es in der Sportkulturhalle Bordenau auf eine gemeinsame literarisch-musikalische Weltreise. Unter dem Motto „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ spielt die Big Band am 3. und 4. Oktober Lieder und Songs aus aller Herren Länder, während das lesende Bordenau deutschsprachige Reiseliteratur, komische Grenzüberschreitungen und Kommentare zu den Flüchtlingsströmen vortragen wird.“ Zwei Dörfer wachsen also kulturell zusammen, der neue Ort soll Bordenhagen heißen. Na denn, nix wie hin und schnell noch ein Visum, ähh eine Eintrittskarte beantragt. Abendlied 809. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 4.2.2015 Lieber Leser! Liebe Leserin!
Vor zweihundert Jahren starb er. Er war kein Großschriftsteller wie Goethe oder Schiller und doch machte ihn ein wunderbares Gedicht, das „Abendlied“, in der Vertonung von Johann Abraham Peter Schulz in Deutschland berühmt:
Matthias Claudius. Hier bringen wir einige Strophen: Ungelesene Bücher 808. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 21.1.2015 Lieber Leser! Liebe Leserin!Wir gewinnen es immer lieber, das Grundgesetz. Hier der Anfang: „Die Grundrechte/ Artikel 1:(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht. Artikel 2:(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden. Artikel 3(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Artikel 4 (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz. Artikel 5(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt….“ Na denn, Freiheit aushalten! Ungelesene Bücher 807. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST vom 9.1.2015 Lieber Leser! Liebe Leserin!Haben Sie an Weihnachten auch so viele Bücher geschenkt bekommen? Und fürchten jetzt, dass die Schenkenden demnächst mal nachfragen, ob es Ihnen gefallen hat? Und Sie nicht wissen, wann sie die alle lesen sollen, weil das Jahr schon wieder dahinschießt? Keine Angst, wir haben da einen Tipp für Sie: Pierre Bayard, „Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat“! Wir zitieren den Klappentext: „Sie haben Joyces »Ulysses« nicht gelesen? Haben neulich Proust zitiert, ohne sein Werk zu kennen, über den neuen Nobelpreisträger geplaudert, obwohl Sie sich nicht mal an den Buchtitel erinnern konnten? Kein Problem, sagt der französische Literaturprofessor Pierre Bayard. Sie befinden sich in bester Gesellschaft. Schluss mit Heuchelei und Schuldgefühlen, die einem unbefangenen Zugriff auf die Weltliteratur im Wege stehen! Wie man auf hohem Niveau und schamfrei über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat, zeigt uns dieses wunderbare Buch. Der versierte Nichtleser unterscheidet vier Haupttypen: unbekannte Bücher, Bücher, die man quergelesen hat, Bücher, die man nur vom Hörensagen kennt, und solche, deren Inhalt wir schon wieder vergessen haben. Unabhängig vom Typus lässt sich über alle hervorragend reden: in Gesellschaft, mit dem Literaturprofessor an der Uni, ja manchmal unausweichlich mit dem Autor selbst. Dass Bayard seine Einladung zum unverfrorenen Umgang mit Büchern mit einer Fülle literarischer Beispiele untermauert, versteht sich von selbst: von Musils Bibliothekar, der kein Buch durch Lektüre bevorzugen will und deshalb gar nicht liest, über Ecos scharfsinnigen William von Baskerville bis zu David Lodge. Eine Apologie des Nicht-Lesens, lang erwartet, bitter nötig, unverschämt klug »gleich kaufen und lesen, von einem Ende zum anderen« (Le Magazine littéraire).“ Also dieses eine Buch müssen Sie dann doch noch lesen! |
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