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Unser Dorf liest

Arbeitskreis 
"Unser Dorf liest"

Kolumnen - Archiv 1.7.2002 - 30.9.2002


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Vorwort
263. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 28.9.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Wir freuen uns, dass Sie diese Zeilen hier lesen bzw. unsere erlesene Revue am 3.10.2002 besuchen und hören! Wir selbst waren immer wieder mal und sind noch manchmal unsicher darüber, was wir an Texten, Liedern und Kompositionen ausgewählt haben; denn zu komplex, zu unüberschaubar, zu vielstimmig scheint die Vielstimmigkeit der Deutschen zu sein, die hier in der Mitte Europas in unserer Heimat seit Hunderten von Jahren zusammen treffen. Unsere Geschichte ist eine Geschichte von Brüchen, Verschiebungen, Aus- und Einwanderungen. Monatelang trafen wir uns im sogenannten kleinen Arbeitskreis, um aus dem Lesbaren das Lesenswerte auszuwählen.
Es sollen verschiedene thematisch-dramaturgische Bögen geschlagen werden, die die Vielstimmigkeit der Deutschen auf eine geschickte Weise beispielhaft zu fassen versuchen. Ganz gewiss gehört die Geschichte des Liedes bzw. der Lieder der Deutschen dazu . Dann ist die Geschichte Zentraleuropas nicht ohne den unerhörten Wechsel von Krieg und Frieden zu verstehen 
Auch musste die ungeheuerliche Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft „eingefangen“ werden. Die zeitgeschichtlichen Erfahrungen unseres hochverehrten Publikums spielen in den Teil „Friedensvielstimmigkeit“ durch die vielen unterschiedlichen Stimmen nach dem letzten großen Krieg hinein, die dann in der von Beethoven vertonten Ode an die Freude Schillers in einem menschheitsumfassenden Finale gipfelt. Das alles heiter, kritisch und würdig und mit einer gehörigen Portion Lokalbezug, denn unser Projekt „Bordenau – Unser Dorf liest“ verdankt sich der Verankerung in dem kulturellen Lebens unseres , gelegentlich globalen Dorfes. Als Motto könnte über all dem stehen: Vom deutschen Untertan zum engagierten Mitbürger, von den Externsteinen zum Verfassungspatriotismus.
Wir hoffen, Sie genießen unsere erlesene Auswahl, bei der wir niemand zu nahe treten wollen; auch überhitzte Reaktionen sind uns willkommen, schließlich handelt es sich um die erste Revue ihrer Art und wir nehmen gerne Anregungen und Kritiken mit in die nächste Runde.
Wir freuen uns, dass Sie diese Zeilen hier lesen bzw. unsere erlesene Revue am 3.10.2002 besuchen und hören! Wir selbst waren immer wieder mal und sind noch manchmal unsicher darüber, was wir an Texten, Liedern und Kompositionen ausgewählt haben; denn zu komplex, zu unüberschaubar, zu vielstimmig scheint die Vielstimmigkeit der Deutschen zu sein, die hier in der Mitte Europas in unserer Heimat seit Hunderten von Jahren zusammen treffen. Unsere Geschichte ist eine Geschichte von Brüchen, Verschiebungen, Aus- und Einwanderungen. Monatelang trafen wir uns im sogenannten kleinen Arbeitskreis, um aus dem Lesbaren das Lesenswerte auszuwählen.
Es sollen verschiedene thematisch-dramaturgische Bögen geschlagen werden, die die Vielstimmigkeit der Deutschen auf eine geschickte Weise beispielhaft zu fassen versuchen. Ganz gewiss gehört die Geschichte des Liedes bzw. der Lieder der Deutschen dazu . Dann ist die Geschichte Zentraleuropas nicht ohne den unerhörten Wechsel von Krieg und Frieden zu verstehen 
Auch musste die ungeheuerliche Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft „eingefangen“ werden. Die zeitgeschichtlichen Erfahrungen unseres hochverehrten Publikums spielen in den Teil „Friedensvielstimmigkeit“ durch die vielen unterschiedlichen Stimmen nach dem letzten großen Krieg hinein, die dann in der von Beethoven vertonten Ode an die Freude Schillers in einem menschheitsumfassenden Finale gipfelt. Das alles heiter, kritisch und würdig und mit einer gehörigen Portion Lokalbezug, denn unser Projekt „Bordenau – Unser Dorf liest“ verdankt sich der Verankerung in dem kulturellen Lebens unseres , gelegentlich globalen Dorfes. Als Motto könnte über all dem stehen: Vom deutschen Untertan zum engagierten Mitbürger, von den Externsteinen zum Verfassungspatriotismus.
Wir hoffen, Sie genießen unsere erlesene Auswahl, bei der wir niemand zu nahe treten wollen; auch überhitzte Reaktionen sind uns willkommen, schließlich handelt es sich um die erste Revue ihrer Art und wir nehmen gerne Anregungen und Kritiken mit in die nächste Runde.

Musik310
262. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 21.9.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Hier haben wir viel von den Texten gelesen, die am 3. Oktober in der sprichwörtlich erlesenen Revue zur Vorlesung kommen. Daneben natürlich die Stimmen des Männergesangvereins und die Klänge des Fanfarencorps. Wer aber die unglaubliche Probe am vorigen Samstag miterlebte, konnte sich davon überzeugen, wie Carola Faber (Cello),  Pia Hagemann (Querflöte), Frauke Hohberger (Gesang und Percussion),  Johannes Faber (Gitarre), Andreas Hagemann (Gitarre und Gesang) und Andreas Wittich (Klarinette)  einen so ungewöhnlichen Klangteppich schufen, der die Idee die Vielstimmigkeit der Deutschen erst recht erschafft. Versuchen wir einmal, mit Worten den musikalischen Eindruck zu erzeugen. Da schmettert Frauke Hohberger mit dem Chorus die „Eingeborenen von Trizonesien“ voran, wird mitreißend  „Wie einst , Lilli Marleen“, um mit Degenhardts „Sonntags in der kleinen Stadt“ satirisch keck zu überzeugen. Da führt Andreas Hagemann seine „Combo“ mit Verve eines Bandleaders durch den Ausschnitt aus dem Song der „Prinzen“ „Das alles ist Deutschland“ oder mit einer sprühenden Freude durch das von ihm variierte „Kein schöner Land“, das vielleicht als Bordenau-Hymne noch für Furore sorgen könnte. Unwahrscheinlich ergreifende Momente, wenn  Frauke Hohberger zusammen mit Andreas Wittich (Klarinette) nach Lehrer Grelles Tagebuchnotiz von 1939 die schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahre mit einem schmerzhaft-melancholischen „Kein schöner Land“ intoniert, dann kann Denkmalpfleger Norbert Lopitzsch nur mit kabarettistischem Geschick da heraus führen. Absolut beeindruckend das Finale: Andreas Wittich improvisiert mit seiner Klarinette oder war es doch Giora Feidman? Er führt den Männergesangverein mit auf die Bühne, der die dritte Strophe des Deutschlandlieds zu Beethovens Komposition „Alle Menschen werden Brüder“ singt und damit erst recht den Sinn unserer Revue in musikalisch-thematisch gelungener Weise erfüllt. Na, zu viel verraten? Nur soll diesmal keiner mehr kommen und sagen, er hätte von nichts gewusst! Und es sind ja nur Worte bisher. Die tatsächliche Musik müssen Sie sich ja noch anhören! 
( Stimmt ! Genießen Sie hier schon einige Hör und Leseproben des erlesenen Programms ! )

Kinderhymne
261. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 14.9.2002

Hochverehrte Leserschaft!

sicher: unsere Veranstaltung liegt in den Herbstferien, dennoch möchten wir Lehrer und  Schüler ganz herzlich dazu einladen. Die erlesene Revue VIELSTIMMIGKEIT DER DEUTSCHEN am Donnerstag, dem 3.10.2002, ab 18.30 in Neustadt- Bordenau, nimmt sich am „Tag der Deutschen Einheit“ den vielfältigen Phänomenen deutscher Geschichte an, um auf dem schmalen Grat zwischen Heimatliebe und Weltbürgertum in eine völkerverständigende Stimmung zu führen. Neben kritisch-satirischen Texten von Tucholsky, Ringelnatz und Kästner werden z.B. auch Tagebuchaufzeichnungen aus Bordenau gelesen. Wir arbeiten z.Zt. übrigens fieberhaft am Programmheft mit allen Texten, das wir noch Ende September herausbringen wollen. Bei all den deutschen Liedern und Stimmen  hebt sich die „Kinderhymne“ von Bertolt Brecht besonders heraus. Die dann zehnjährige Lena Wittich – Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag - wird die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Hymne vortragen. Nicht, dass mit Grönemeyer die Kinder an die Macht sollten, sondern mit ihnen scheint eine neue Hoffnung auf eine weltumspannende Friedensbewegung auf: „Anmut sparet nicht noch Mühe, Leidenschaft nicht noch Verstand, dass ein gutes Deutschland blühe, wie ein anderes gutes Land. Dass die Völker nicht erbleichen, wie vor einer Räuberin, sondern ihr die Hände reichen, uns wie anderen Völkern hin. Und nicht über und nicht unter andern Völker wolln wir sein, von der See bis zu den Alpen, von der Oder bis zum Rhein. Und weil wir dies Land vernbessern, Lieben und Beschirmen wir`s . Und das liebste mag`s uns schienen, so wie andern Völkern ihrs.“

Bonhoeffer
260. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 7.9.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Wenn sich am 3.10.2002 um 18.30 Uhr in der Sporthalle Bordenau der Vorhang hebt für die erlesene Revue „Vielstimmigkeit der Deutschen“, dann haben wir einige bedeutsame Ereignisse schon hinter uns: den Jahrestag vom 11.September und auch die Bundestagswahl und „Wer-weiß-noch-was-alles“. Mit dem thematischen Bogen in unserer Revue „Krieg und Frieden“ liegen erschütternde Szenen noch vor uns. Darin aber immer und immer wieder eingewoben: Liebe, Glaube und Hoffnung. Keine Geeignetere als unsere neue Pastorin Angelika Schmidt wird das Lied des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer vom Silvester 1944 vortragen, drei Monate vor seinem Tod im Konzentrationslager:Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr. Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das Du uns geschaffen hast. Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern, des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus Deiner guten und geliebten Hand. Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken, an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, dann wolln wir des Vergangenen gedenken, und dann gehört Dir unser Leben ganz. Lass warm und hell die Kerzen heute flammen, die Du in unsre Dunkelheit gebracht. Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen. Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, so lass uns hören jenen vollen Klang der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all Deiner Kinder hohen Lobgesang. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag!“

5jähriges Jubiläum
259. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 31.8.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Bald ist es nun soweit: unsere kleine sympathische Rubrik am Rande des Blätterwaldes, „Bordenau – Unser Dorf liest“ , feiert ihr fünfjähriges Jubliläum, und zwar im September 2002. Jede Woche, Woche für Woche, haben wir Sie, liebe Leserschaft, über viele Aspekte des literarischen Lebens unserer Stadt, nicht nur Bordenaus, informieren können und ein bisschen zum Lesen animieren dürfen. Wir hoffen, es hat Ihnen immer wieder Spaß gemacht zu lesen. Und wir wünschten, die Qualität habe nicht gelitten. Und dieses Jubiläum ist in seiner literarischen , kultischen Nachhaltigkeit selbst ein großer Trost in wechselhaften Zeiten. Und es gilt, Dank zu sagen, Dank an die Neustädter Zeitung, die mit ihrer augenzwinkernden Großmut so manch gewagten Text - behutsam redigiert - passieren ließ. Dank an Sie, hochverehrte Leserschaft, deren maßlose Geduld dann doch den Geist aus dem Gefängnis der Buchstaben zu befreien sehnsuchte.
Fünf Jahre sind eine lange Zeit, gefühlt-gefüllt mit Erlebnissen und Langeweile, etwa die Amtszeit eines Bundespräsidenten, die auch nicht nur aus glänzenden Empfängen, sondern oft aus alltäglicher Mühe besteht.
Die vielen positiven Reaktionen unserer hochverehrten Leserschaft haben uns ermutigt weiterzuschreiben, denn solang noch jemand druckt und liest, ist die Welt nicht untergegangen.

Aktivitäten
258. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 24.8.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Nur noch wenige Tage bis zum großen Fest „Theater und Musik in der Stadt“ am Samstag, dem 31.8.2002. Fast hundert verschiedene kulturelle Angebote wirken dann zusammen, um Plätze und Gassen mit Liedern, Stimmen, Trommeln und Worten zu füllen. An den Bühnen moderieren die Gästeführerinnen zwischen historischem Ort und aktuellem Programm. Nach der Veranstaltung nachmittags auf dem Kirchplatz mit gemeinsamen Lied von Eckhart Böhm gipfelt es im „Rock auf dem Schlosshof“, wo Mitarbeiter des Lokalradios Neustadt für fetige Stimmung sorgen wollen. Unser lesendes Dorf ist auch dabei: mit sogenannten „Goldenen Worten“. Johanna Korte und Vera Urich wollen mit heiteren, sinnreichen Sprüchen auf kleinen Zettelchen die Passanten zum Lesen animieren. Um 14.00 Uhr werden wir im Gemeindehaus der Liebfrauenkirche Ausschnitte aus unserer erlesenen Revue „Vielstimmigkeit der Deutschen“ am 3.10.2002 vortragen, u.a. eine Probe des Nachkriegsliedes „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ . Wie bereiten wir uns nun auf diese vielen Aktivitäten vor. Zum einen Lesen und Schreiben wir an Texten und Zetteln, zum anderen üben wir Sprechen, Vortragen und Rezitieren mit fast professioneller Hilfe: Studierende der Atem-, Sprech- und Stimmlehrerschule, CJD Schule Schlaffhorst-Andersen aus Bad Nenndorf, kommen nach Bordenau. Am Freitag, dem 30.8.2002, ab 15.00 Uhr werden Sie sich in der Scharnhorstschule vorstellen mit einem kleinen Programm heiterer Lautgedichte, um dann mit uns in den nächsten Wochen Sprechen, Singen und Rezitieren zu üben. Und das im Rahmen ihrer externen Methodik, mit deren Hilfe sie sich auf ihre Prüfung vorbereiten. Herzliche Einladung zu dieser kostenlosen Veranstaltung!!

MGV am 3.10.02
257. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 17.8.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Zwischen Heimatgefühlen und Weltbürgertum entwickelt sich die musikalisch-literarische Revue „Vielstimmigkeit der Deutschen“ am 3.10.2002 ab 18.30 Uhr in der Turnhalle Bordenau. Wir alle wissen um die Gratwanderung, einen Mythos wachzurufen, um ihn überwinden zu wollen und in eine demokratische Mitte zu führen, deren verfassungspatriotische Qualität uns Anlass zu Stolz geben sollte: Niemand kann mehr die Erklärung der Welt für sich allein beanspruchen. Und deshalb ist das Ganze ein Versuch, ins Gespräch zu kommen. Dabei macht gerade das Zusammenwirken der vielen Menschen für diese erste Revue ihrer Art schon Sinn. Neben interessanten Texten zum Thema und den Klängen des Fanfarencorps wird sich freundlicherweise auch der Männergesangverein Bordenau unter der Leitung von Gerd Bruns beteiligen, so mit dem Revolutionslied „Die Gedanken sind frei“ und im großen Finale mit Beethovens weltumspannender „Ode an die Freude“. Und auf der oben bezeichneten Balance mit einem eigens für diesen Chor getexteten und komponierten Lied von Willy Kiel, dem ehemaligen Leiter der Bordenauer Blasmusik: „ Mein Heimatdörflein“: „ In des Tales dunklem Grunde rinnt die Leine ohne Ruh und in stiller Abendstunde sah ich oft den Wellen zu. Leise rauscht`s vorüber wie ein stilles Glück und sie kehren nimmer wieder, nimmer mehr zu uns zurück. Wie vom Traume sanft umschlungen, sass ich dort so manche Stund`; zehrte von Erinnerungen, aus dem schönen Wiesengrund, von der wahren Liebe und dem großen Glück. Doch ist  alles längst entschwunden, nur die Sehnsucht blieb zurück. Vor mir liegt mein Heimatdörflein, wo einst  meine Wiege stand. Wird im Bogen weich umschlungen, von des Flusses Silberband. In dem stillen Dörflein schaut ein Mann vom Thron: Gerhard Scharnhorst groß sein Name, uns`res Landes stolzer Sohn. Tragt ihr mich einmal zu Grabe, lasst mich ruhn im Leinetal, wo gelebt geliebt ich habe, möcht(e) auch sterben ich einmal. Doch die Wellen rauschen weiter wohl vorbei am Grab ruhlos in die Ferne, zu dem großen Meer hinab.“ Soweit dieses heimatliche Lied. Natürlich sind auch Nicht-Bordenauer  willkommen. Der Vorverkauf beginnt in der nächsten Woche!

Ampelregeln
256. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 10.8.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Kennen Sie das auch? Sie lesen die Gebrauchsanweisung eines Produktes, das im fernen Ausland hergestellt wurde. Doch an der Übersetzung saß jemand, der gerade ein deutsches Wörterbuch in der Hand hielt. Das Gleiche gilt ja auch für manches Kleingedruckte. Oder die Regeln eines Spieles lassen manchen Spielraum. So findet in Bordenau am 1.September von 10.00 bis 16.00 Uhr an der Ricklingerstraße die Lotterie zu Gunsten der Ampel statt: Wohin kackt die Kuh? Lotteriescheine dafür gibt es zum Preis von 10 € an allen bekannten Bordenauer Vorverkaufsstellen. Auf vielfachen Wunsch bringen wir hier noch mal die Regeln des Spiels! Lesen Sie mit! Spielregeln: Ein Spielfeld wird in 500 gleich große Felder aufgeteilt. 500 nummerierte Lose werden zu einem Preis von je 10,- Euro verkauft. Die Nummerierung der Felder wird am Vortag des Spiels per Zufallsgenerator ermittelt und am Spieltag, am Rand des Spielfeldes, veröffentlicht. Um 12 Uhr wird eine Kuh in die Mitte des Spielfeldes geführt und freigelassen. Der erste Kuhfladen, den die Kuh platziert, wird gewertet. Eine dreiköpfige Jury ermittelt die Gewinnummer. Der Loseigentümer dieses Feldes gewinnt bei Vorlage des Loses 1500,- Euro. Der Gewinn wird während der Veranstaltung ausgezahlt. Falls der Kuhfladen mehrere Felder berührt, entscheidet die Jury die prozentuale Aufteilung des Gewinns. Die Restsumme, aus dem Verkauf der Lose, fließt der Ampelinitiative zu. Sollte kein gültiges Los während der Veranstaltung vorgezeigt werden, verfällt der Gewinnanspruch zu Gunsten der Ampel. Die Mitglieder der Ampelinitiative, der Jury und deren direkte Angehörige sind vom Kauf der Lose ausgeschlossen.“ Alles klar? Halten Sie sich bitte auch über www.Bordenau.de auf dem Laufenden!

Arbeitskreis 6.8.02
255. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 3.8.2002

Hochverehrte Leserschaft!

es ist wieder soweit: wir treffen uns zur weiteren Planung unserer Lese-Aktionen am Dienstag, dem 6.8.02 um 20.00 Uhr in der Scharnhorstschule! Schwerpunkt dabei ist die Gestaltung der erlesenen Revue: „VIELSTIMMIGKEIT DER DEUTSCHEN“ am 3.10.2002 um 18.30 Uhr.
Hier geht es nach monatelangen Vorbereitungen bei der Auswahl der Texte und Lieder jetzt um die Verteilung der Lese-Aufgaben an interessierte Mitwirkende.
Doch unser lesendes Dorf ist natürlich mehr als die Gestaltung des 3.Oktober, es gibt noch andere lesenswerte Pläne , so eine gemeinsame Lesung heiterer Texte: „Das kann ja heiter werden...“ – es werden Mitwirkende gesucht!
Dann das Stadtfest: „Theater und Musik in der Stadt“ am Samstag, dem 31.8.02
Hier wollen wir einen Ausschnitt aus dem Programm vom 3.10. zeigen und wieder kleine LESE-ZETTEL mit klugen Sprüchen verteilen!! Es bahnt sich eine Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule der „STIMMLEHRER“ in Bad Nenndorf an und zwar an ca. sechs Freitagnachmittagen. Zum Auftakt werden heitere Lautgedichte vorgetragen. Die erwachsenen Berufsfachschüler wollen dann gutes Sprechen mit uns üben! Wir planen eine Veranstaltung mit „historischen“ Texten vom TSV Bordenau zusammen mit dem Schützenverein.
Dann sollte noch ein Photo mit der Stiftungsinitiative „Ein Dorf nimmt Platz“ erstellt werden; hier bitte besonders die Bürger dazu, die am 13.4. nicht konnten.
Und: Wir haben eine Anfrage von Frau Dr. Renate Kloeppel für eine Lesung ihres Buches „Der Pass“ am 14. oder 18.10.. Besteht Interesse? – Weitere Informationen eben beim Treffen des Arbeitskreises. Davor jedoch laden wir herzlich zur Lesung im Büchergarten am So., dem 4.8.02 ab 17.00 Uhr bei den Eheleuten Korte, Hans-Zühlke-Straße 3, ein. Na, das ist doch wieder ein volles Programm, oder? Herzliche Einladung an alle! 

Lesen im Internet 2002
254. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 27.7.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Als wir mit Thekla Delaminsky und Klaus Detering  im letzten Jahr im Rahmen des Ferienpasses der Stadtjugendpflege ein „Lesen im Internet“ durchführten, konnten wir noch nicht ahnen, dass die PISA-Studie gerade das Lesen von Texten zum Schwerpunkt ihrer Analyse machte. Aber was ist Lesen überhaupt? Vorsicht! Es folgt ein Definitionsversuch: Lesen ist das sinngemäße Erfassen von Textzeichen, die Einordnung des Textes in einen größeren Zusammenhang und das Verstehen, Behalten und Anwenden des Sinns! So etwa könnte man es sagen und unter normalen Bedingungen ist Lesen dann das Erfassen eines auf Papier vorliegenden nacheinander gestalteten Textes. Was heißt nun aber „Lesen im Internet“? Auch hier können die Kinder längere Texte beispielsweise von Jugendbuchautoren ansteuern und lesen bzw. laut vorlesen. Das haben wir auch gemacht! Wir haben überhaupt mit normalen pädagogischen Initiativen, wie gemeinsame Vorstellungsrunde, Einführung in das Thema und Abfragen der Interessen der teilnehmenden Kinder begonnen und erste technische Hinweise zur Bedienung der Geräte gegeben. Aber das Lesen im Internet läuft anders ab: so werden manche Seiten gar nicht zuende gelesen, Verbindungen , sogenannte „Links“ werden  angeklickt und der Lesende springt an eine andere Stelle, auf eine andere Seite, um das dann weiter zu lesen. So entwickelt sich der  Lesevorgang selbst anders, assoziativer, aber auch sprunghafter, und scheint damit eher natürlichen Denkvorgängen zu entsprechen, die auch nicht immer gradlinig verlaufen. Das ist manchmal von Nachteil, wenn  man den Faden verliert und wichtige Zusammenhänge verloren gehen. Wir werden sehen und darauf zu achten versuchen, wenn wir uns am nächsten Dienstag, dem 30. Juli 2002 , ab 15.00 Uhr im Jugendhaus mit Hilfe des Computerclubs Neustadt wieder in das Abenteuer Internet wagen....

Büchergarten 2002
253. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 20.7.2002

Hochverehrte Leserschaft!

„Wald auf der Zunge und sonnige Lichtung am Hang mit dichtem Gestrüpp. Die Natter raschelt im Gras. Pralles Fleisch, roter Saft zwischen den Zähnen: Sirrende Sonne. Du liegst im Moosbett. Mückentanz, Baumwurzelgeäder. Vogellied im Mund und der Eidechse Leib auf dem Stein. Zwischen Gaumen und Zunge dehnt sich ein Sommertag süß und heiß. Eine, zwei, drei Beeren. Sieben, acht. Schon vorbei. Was sang der Vogel?“ Na? Appetit  bekommen auf ein „Himbeerenessen“ von Margarete Kubelka. Dann kommen Sie doch am Sonntag, dem 4. August 2002, um 17.00 Uhr in den Büchergarten der Eheleute Korte in der Hans-Zühlke-Straße 3 in Bordenau. Dort erwarten Sie zu einer Nach-Mittag-Lesung Ulla Domke, Ingrid Dralle, Helene Köhler, Johanna Korte und Vera Urich mit Texten und Musik zum Thema „Jahreszeiten-Lebenszeiten“.

Irgendwann später dann wird die Lesung zu Ende sein wie Hermann Hesses Sommer auch: „Gleichtönig, leis und klagend rinnt den lauen Abend lang der Regen, hinweinend wie ein müdes Kind, der nahen Mitternacht entgegen. Der Sommer, seiner Feste müd, hält seinen Kranz in welken Händen und wirft ihn weg – er ist verblüht – und neigt sich bang und will verenden. Auch unsre Liebe war ein Kranz auflodernd heißer Sommerfeste, nun löst sich sacht der letzte Tanz, der Regen stürzt, es fliehn die Gäste. Und eh` wir der verwelkten Pracht und der erloschenen Glut uns schämen, lass uns in dieser ernsten Nacht von unserer Liebe Abschied nehmen.“ Wahrscheinlich vergeblich!

Vorworte
252. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 13.7.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Wir freuen uns, dass Sie diese Zeilen hier lesen bzw. unsere erlesene Revue: „Vielstimmigkeit der Deutschen“ am 3.10.2002 besuchen und zuhören! Es soll ein historischer Bilderbogen von Liedern, Texten und Kompositionen zur nationalen und übernationalen Identität  vorgestellt werden. Ziel dabei ist es, am „Tag der deutschen Einheit“ die Entwicklung eines deutschen Nationalverständnisses kritisch, heiter und würdig nachzuzeichnen und in eine völkerverständigende Stimmung zu heben. Die Idee zu dieser Art Lesung entstand in unserem lockeren, unverbindlich-verbindlichen Arbeitskreis - kein Verein, wie Tucholsky in der Revue bemerkt. Gerade weil wir am sogenannten Tag der Deutschen Einheit 2000 unseren großen Bordenauer FAUST gewagt haben, und weil das kritisch-heitere „Wintermärchen“ von Heinrich Heine auf dem Bauerhof der Eheleute Ehlers ein so gut besuchter Erfolg war, wollten wir auch mal was Besonderes zum Thema „Deutschland“ machen. Monatelang trafen wir uns im sogenannten kleinen Arbeitskreis, um aus dem Lesbaren das Lesenswerte auszuwählen. Dabei suchten wir nach beispielhaften Aspekten der deutschen Geschichte: ganz gewiss gehört die Geschichte der Lieder der Deutschen dazu. Dann der unerhörte Wechsel von Krieg und Frieden, die ungeheuerliche Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Und das Ganze nicht als „knochentrockene“ Geschichtsstunde, sondern nah an den geschichtlichen Erfahrungen unseres hochverehrten Publikums. Im Teil „Friedensvielstimmigkeit“ kommen unterschiedliche Stimmen nach dem Krieg zusammen, die dann in der von Beethoven vertonten Ode an die Freude Schillers in einem menschheitsumfassenden Finale gipfelt, übrigens lange die gemeinsame Hymne der BRD und DDR bei den Olympischen Spielen. Das alles heiter, kritisch und würdig, mit vielen musikalischen Arrangements von Andreas Hagemann und mit einer gehörigen Portion Lokalbezug. Dafür haben wir einen Ausschnitt aus dem Tagebuch des Bordenauer Lehrers Grelle aus den Dreißiger Jahren ausgewählt. Als Motto könnte über der ganzen Revue  stehen: Vom deutschen Untertan zum engagierten Mitbürger, von den Externsteinen zum Verfassungspatriotismus. Hören Sie mit!

Carrell
251. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 6.7.2002

Hochverehrte Leserschaft!

„Wir brauchten früher keine große Reise. Wir wurden braun auf Borkum und auf Sylt. Doch heute sind die Braunen nur noch Weiße, denn hier wird man ja doch nur tiefgekühlt. Ja, früher gab`s noch Hitzefrei. Das Freibad war schon auf im Mai. Ich saß bis in die Nacht vor unser`m . Da hatten wir noch Sonnenbrand und Riesenquallen an dem Strand und Eis und jeder Schutzmann zog die Jacke aus. Wann wird´s mal wieder richtig Sommer? Ein Sommer, wie er früher einmal war? Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September und nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr! Und was wir da für Hitzewellen hatten, Pulloverfabrikanten gingen ein. Da gab es bis zu 40 Grad im Schatten. Wir mussten mit dem Wasser sparsam sein. Die Sonne knallte ins Gesicht, da brauchte man die Sauna nicht. Ein Schaf war damals froh, wenn man es schor. Es war hier wie in Afrika, wer durfte machte FKK, doch heute summen alle Mücken laut im Chor: Wann wird es mal richtig wieder Sommer. Der Winter war der Reinfall des Jahrhunderts, nur über tausend Meter gab es Schnee. Mein Milchmann sagt, dies Klima hier, wen wundert`s, denn Schuld daran ist nur die SPD. Ich find, das geht ein bisschen weit. Doch jetzt ist wieder Urlaubszeit und wer von uns denkt da nicht dauernd dran? Trotz allem glaub´ ich unbeirrt, dass nur dass unser Wetter besser wird. Nur wann und diese Frage geht uns alle an.“

Recht hat er, der Rudi, der Rudi Carrell und das schon 1975!

 
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