|
Stiftungsfest 2003
am 7. September auf dem Schulhof in Bordenau
Alljährlich wird auf diesem Fest aus der Stiftung
Bordenau berichtet, die Fördermittel werden vergeben und der Förderpreis an eine
Person oder Gruppe aus Bordenau verliehen, die sich für den Ort
besonders verdient gemacht hat.
In diesem Jahr wurde vor dem Stiftungsfest
auf dem Schulhof ein Gottesdienst gefeiert und die Ausstellung
"Momentaufnahmen" eröffnet.
Arbeiten mit im KiGo-Team (von links): Pastorin Angelika
Wiesel, Christine Höldke-Merten, Ingrid Hoffmann, Daniela Heinze
|
Die Diskussion über die Vergabe des Stiftungspreises innerhalb des Stiftungsbeirates war sehr beglückend. Es gab etliche gute Vorschläge, die
sicher alle einen Preis verdient hätten. Nach sorgfältiger, offener und niveauvoller Debatte hat der Beirat dem
Stiftungs-Vorstand einen Vorschlag unterbreitet, und ich freue mich über die daraufhin im Vorstand gefallene
Entscheidung: mit dem diesjährigen Stiftungspreis wird eine Gruppe ausgezeichnet, die seit vielen Jahren und mit größter Kontinuität für unsere
Dorfgemeinschaft arbeitet, so zuverlässig, dass deren Wirken von vielen Bordenauern wahrscheinlich schon fast als eine
Selbstverständlichkeit empfunden wird.
Als ich 1975 nach Bordenau zog, musste ich erst einmal lange auf die Karte
schauen, um überhaupt erst einmal die Lage Bordenaus zu erkunden. Ich hatte
den Ortsnamen nie zuvor gehört. Und auch meine Trauung fand noch im gleichen Jahr in Hannover statt, weil mir natürlich auch die Bordenauer Kirchengemeinde bis zu dem Zeitpunkt fremd war. |
Die Laudatio hielt Hanns Stahmer, Mitglied des Stiftungsbeirates,
|
Doch schon bald wurde mir Bordenau vertraut und heimisch. Dieses
Vertraut-sein mit Bordenau wuchs besonders natürlich durch unsere beiden Kinder, die sich gerne im Kindergarten tummelten. Doch neben dieser
öffentlichen Einrichtung erlebten wir zu unserer großen Freude, dass es in
unserem Dorf noch mehr gab als den gesetzlich vorgeschriebenen Hortplatz. Da
gab es immer wieder sonntags einen Kreis, in dem unsere Kinder von freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern fröhlich betraut wurden. Ein Kreis,
in dem gesungen und getanzt, gebastelt und erzählt wurde, wo Gemeinschaft
gepflegt wurde, Rücksichtnahme und Toleranz erlebt wurde, wo Geborgenheit
erfahren wurde kurz: wo christlicher Glaube einfach erlebt und praktiziert
wurde.
|
Martin Drebs (rechts) erhielt Fördermittel für die Initiative "Unser
Dorf liest" und sein großes literarisches Engagement in Bordenau
, überreicht von Klaus Kochanek
|
Na, jetzt ahnen Sie wohl alle, wer heute ausgezeichnet wird. Es ist keine
Einzelperson sondern ein stattlicher Kreis von vielen langjährigen Mitarbeitern: Ich hoffe es findet Ihren Beifall, wenn ich Ihnen verkünde:
Der diesjährige Stiftungspreis geht an das Bordenauer Kindergottesdienstteam!
Mancher denkt jetzt vielleicht: Kindergottesdienste gibt es doch überall.
Aber ich bezweifle, dass auch überall so anspruchsvoller Kindergottesdienst
wie in Bordenau stattfindet. Hier wird nicht nur jeden Sonntag eine Jesus-Geschichte erzählt. Hier beschränkt sich die Arbeit an den Kindern
nicht auf eine Sonntagsstunde. Ich erwähne hier nur die vielen gesungenen
Auftritte bei den Alten im Advent oder auch bei Marlies Ostermeyer. Im Advent gibt es regelmäßig allabendlich die Gute-Nacht-Geschichten, zum
Sommerende den Theaterbesuch. Ich erinnere mich an das Laternenbasteln und
an den Martins-Umzug, an das Zelten im Pfarrgarten, an die Mitwirkungen bei
den Krippenspielen, und nicht zu vergessen, die Mitwirklungen bei den Familiengottesdiensten. |
|
Erwähnt werden soll aber auch die inhaltliche Sorgfalt unseres
Kigo-Teams. Weitab von bloßer Beschäftigungstherapie findet im verborgenen Hintergrund
eine regelmäßige Jahresplanung statt. Und in etlichen Klausurtreffen und
vielen Abendsitzungen werden immer wieder Themenkreise vorbereitet, bei denen der Routine eines Kirchenjahres vorgebeugt wird. Stellen Sie
sich vor, die Kinder würden nach einem Jahr plötzlich alle wegbleiben, weil sich die
Geschichten ja nun nach einem Jahr alle wiederholten!
Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es! Hier passt dieses Wort wirklich.
Natürlich gab es in unserer Kirche regelmäßig die "Sonntagspredigt". Aber
schwingt mit diesem Begriff "Sonntagspredigt" nicht schon ein wenig mit:
eine Predigt nur für den Sonntag? In unserer Bordenauer St.Thomas -Gemeinde
erlebten wir und erleben es auch heute weiterhin, dass vom Pfarrhaus so viele Impulse ausgehen, dass die
"Sonntagspredigten" auch ständig mit Leben
erfüllt wurden und somit keine "Sonntagspredigten" blieben. |
Werner Schmidt würdigte amüsant poetisch den "Büchergarten"
von Johanna Korte
|
Hier muss natürlich vor allem der unermüdlichen Pfarrersfrau Elisabeth Schmidt gedankt werden, die
sich vom ersten bis zum letzten Tag der langen "PG-Schmidt-Ära" mit großem
Geschick den KIGOS gewidmet hat sei es, dass sie die Stunden selbst gab,
oder was noch viel segensreicher sein kann dass sie immer wieder engagierte Mitarbeiter fand, überzeugte, anlernte, fortbildete und sich um
alles kümmerte, was für die dauerhafte und erfolgreiche KIGO -Arbeit erforderlich war. Dank Ihres persönlichen Einsatzes konnte sie auch immer
wieder um sich herum ein Team von Mitarbeitern und Helfern gewinnen, die natürlich auch alle mit dieser Stiftungsauszeichnung geehrt werden. Wer
schon ein paar Jährchen in Bordenau lebt und auch Kinder hat, erinnert sich
vielleicht noch an die Namen von Kigo-Helfern, wie z.B. Markus Kayka
("Gurkennase") und Markus Jahn, Heike Löffelholz, Frau
Rodde-Wirbals, Renate Kloster, Frau Seide, Herr Seide, Christina Fritzsche, Ingrid Fritzsche, Susanne
Overheu, Regina Lange, Walter Gotzleben, Ingrid Riepel, Frau Adler, Birgit
Gering |
Jetzt komme ich zu dem gegenwärtigen und aktuellen Team: Daniela Heinz lenkt den Kreis jetzt
sozusagen, Christine Höldke-Merten arbeitet mit, seit vielen, vielen Jahren sind immer noch aktiv: Frau Ingrid Hoffmann, und Frau Gudrun Kusche, Frau Rosie Troue und ihre Tochter Silvia sind uns bekannt durch die Herstellung der wunderschönen Schultüten, und ebenso aktuell: Michaela Scheffler, und jetzt stößt gerade noch als neuestes Mitglied Frau Najda dazu.
Nun hatten wir ja seit dem Ortswechsel von Pastor Schmidt nach Hannover-Döhren zunächst einmal ein schwieriges Vakanzjahr zu überstehen. Zu
unserer eigenen Verblüffung zeigte sich bei dieser Gelegenheit, wie viele
engagierte Kräfte in unserer Gemeinde leben. Allen Gruppen voran arbeitete
das Kigo-Team zuverlässig weiter, von schlapp machen keine Spur fast wie
eine Fußballmannschaft, die gezwungen ist, nur mit 10 Mann zu kämpfen, und
dabei plötzlich ungeahnte Energien mobilisiert so wurden auch im Jahre
2001/ 2002 unsere Kinder Sonntag für Sonntag verwöhnt mit Geschichten und
Liedern, mal mit Buntstiften, mal mit Schere und Heißkleber, mal etwas für
den Magen, mal etwas für die Seele, mal im Gemeindehaus, mal im Kanu, mal
vor dem Altar, mal im Grünen. |
"Unser
Dorf liest" bedankte sich für die Fördermittel mit der
Satire
"Romane, die das Leben schreibt" von Hugo Wiener, im Dialog
gelesen von Annegret Scholz (links) und Vera Urich
|
Und - als hätten unsere Kigo-Mitarbeiter das Glück des Tüchtigen gepachtet seit nun auch schon wieder 1 1/2 Jahren
lenkt inzwischen unserer neue Pastorin Angelika Wiesel die Geschicke unserer Gemeinde und abermals arbeitet gegenwärtig das Kigo-Team mit
diesem "Austauschmotor" erfolgreich weiter, als hätten wir nur einen kurzen
Tankstopp gehabt. Liebe Frau Wiesel, bitte nehmen Sie diese Auszeichnung entgegen, auch
stellvertretend für die hinter uns liegende Erfolgsstory die da lautet: "20
Jahre ehrenamtlicher Kindergottesdienst in Bordenau". Ihnen sei gedankt für
Ihr "Ja" zu Bordenau. Zugleich wünscht Ihnen die Stiftung Bordenau, dass es
Ihnen weiterhin gelingen möge, diese Erfolgsstory weiter zu schreiben. Bitte
nehmen Sie heute außer unserem Briefumschlag und den Blumen für sich und für
Ihr Team die Gewissheit mit, dass Sie segensreich an unseren Kindern arbeiten, und dass darüber hinaus hinter jedem Kindergottesdienstkind auch
dankbare Eltern stehen, die Sie vielleicht nicht immer zu sehen bekommen, in
deren Namen ich aber sicher auch sagen darf:
Bordenau ist glücklich darüber, dass hier bei uns der Kindergottesdienst so
hervorragend funktioniert. Der Kindergottesdienst in Bordenau ist wegen
seiner hilfreichen Lebensorientierung für die vielen, vielen Kinder und für
praktisch inzwischen eine ganze Elterngeneration ein fester Bestandteil des
Ortes und eine anerkannte Institution unserer Dorfgemeinschaft.
Die Stiftung Bordenau wünscht Ihnen und Ihrem Team: "Machen Sie nur so weiter!"
|
Text: Hanns Stahmer, Fotos: Klaus Detering
|
|
|