Ingrid Fischer-Kumbruch
„Ich hatte eine Farm in Afrika!“ Mit diesem Satz aus dem Roman von Tania Blixen beginnt der Film „Jenseits von Afrika“ und so könnte auch die
Lebensgeschichte einer Frau beginnen, die einen Teil der schönsten Jahre ihres bewegten Lebens auf dem schwarzen Kontinent verbracht hat: Ingrid Fischer-Kumbruch!
Wir alle kennen sie als Ur-Ur-Nichte von Gerhard von
Scharnhorst, dem Bordenau neben einem Gutshof und einem Denkmal noch die Erwähnung in allen gängigen Enzyklopädien dieser Welt zu verdanken hat!
Schon immer hat Ingrid Begebenheiten, Anekdoten und Verse zu allem, was gerade zur Hand war - und das war mitunter auch mal Papier -,
gebracht.
1924 kam sie nicht nur in Bordenau, sondern auch mit knapper Not noch im Sternbild „Jungfrau“ zur Welt. Im gleichen Jahr erschien „Mein Kampf“ und das war vermutlich der Grund, warum sich die Eltern entschlossen, mit ihrer damals dreijährigen Tochter nach Tanganjika, dem heutigen
Tansania, auszuwandern, wo sie ihren Lebensunterhalt mit einer
Sisalpflanzung bestritten
Als sie 12 Jahre alt war, beschlossen Vater und Mutter, dem Kind in Deutschland Bildung und Kultur beizubringen und steckten sie in ein
Internat in Hildesheim. Für eine 12-jährige, die das relativ unbeschwerte Leben in der Freiheit Afrikas kannte, eine wahre Katastrophe. 16 Jahre später,
sie hatte inzwischen den Sohn des Gutsverwalters, Günther Fischer
geheiratet, zog es sie wieder zurück in ihre wahre „Heimat Afrika“ und es
entstand die Food-Farm „Neu-Bordenau“ in Tansania, wo sie mit ihrem Mann und vielen schwarzen Einheimischen Zuckerrohr und Reis anbauten.
Schweren Herzens kehrte sie schließlich mit der Familie Anfang der
Sechziger Jahre zurück nach Bordenau und bewirtschaftet seither, inzwischen allein stehend, einen Teil des Gutshauses. Ihre Heimat und ihre Liebe aber ist geblieben: Afrika.
Text: Peter Breitenstein
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