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Unser Dorf liest

Arbeitskreis 
"Unser Dorf liest"

Kolumnen - Archiv 1.1.2002 - 31.3.2002


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Radiostart
237. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 30.3.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Eigentlich wollten wir hier und heute über den Tod der großen deutschen Schriftstellerin Luise Rinser berichten und ihr Werk und ihr humanistisches Engagement auf unsere kleine literarische Weise würdigen. Doch ein lokaleres Ereignis bringt uns dazu, die Reihenfolge umzustellen. Es ist schon eine Sensation, wenn jetzt endlich nach vielen Jahren das Lokalradio Neustadt ab Anfang April zu deutsch „on air“, also auf Sendung geht, zuerst immer Donnerstags von 17.00 bis 18.00 Uhr, Mittwochs und Freitags von 10.05 Uhr bis 11.00 Uhr im sogenannten Regionalfenster über Wunstorf und Neustadt berichtet und jeden zweiten Sonnabend, ebenfalls von 17.00 bis 1800 Uhr auf 106,5 MHz zu hören sein wird, das ganze in Kooperation mit Radio Flora in Hannover. Warum wir darüber hier berichten? Weil Lesen und Radio, besonders aber Vorlesen und Radiomachen sehr viel gemeinsam haben: Es gibt nur Worte, Nachrichten und Geschichten, die aber doch so schön vorgetragen werden sollten, dass bei den Zuhörern Freude, Mitfiebern und Hörgenuss entstehen können. Neben den lokalpolitischen Informationen haben wir eine Reihe kultureller Sendungen, in denen auch Literatur vorgetragen wird. So werden wir heute zwischen 12.00 und 14.00 Uhr in dem weiterbestehenden Krankenhausfunk im Kreiskrankenhaus zusammen mit Pastor Stephan Koopmann eine Nachlese der „Literarischen Passionen“ in der Liebfrauenkirche senden und über das Kulturprogramm rund ums Steinhuder Meer berichten. Von hier aus einen herzlichen Glückwunsch an alle Radiomitarbeiter und wie sagt man: Gut Funk? Oder sprecht immer so schön, dass die Menschen draußen an den Lautsprechern Freude haben Euch zuzuhören! In diesem Sinne: Frohe Ostern

Frühlingsheiterkeit
236. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 20.3.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Auch literarisch ist der Frühling längst ausgebrochen: Schreibwerkstatt in Bordenau, die Lesung „Auf Leben und Tod“ vorigen Samstag , die „Literarischen Passionen“ in der Liebfrauenkirche, diesmal Mittwoch ab 19.00 Uhr mit einer getanzten Passionsgeschichte, währenddessen tagt der kleine Arbeitskreis zum 3.Oktober „Vielstimmigkeit der Deutschen – eine erlesene Revue (1)“ schon zum siebten Mal, es gilt eben viel zu erlesen und auszulesen. In den Literaturgesprächskreisen besprechen wir Shakespeares „Hamlet“, Thomas Manns „Zauberberg“, Hoimar von Ditfurths „Innenansichten eines Artgenossen“ und demnächst „Im Krebsgang“ von Günter Grass, den wir ja vor zwei Jahren in Dänemark besuchten. Schon planen wir mit Malte Möller eine literarische Veranstaltung zur Jugendbewegung Hip-Hop, und zwar  in der Reihe „Fremde Kulturen im eigenen Land“. Bald heißt es auch wieder, der Arbeitskreis von „Bordenau – Unser Dorf liest“ trifft sich, um die Texte für den 3.Oktober zu verteilen, wahrscheinlich am Samstag, dem 13. April – hierfür bekommen alle noch eine besondere Einladung. Ende April geht es dann mit der VHS zusammen zur Schreibwerkstatt „Landschaft und Schreiben“ auf nach Sylt. Und dann möchten wir es über den Tag hinaus auch mal wieder heiter zugehen lassen: Mit dem Titel „Das kann ja heiter werden“ wollen wir heiter-lustige Texte aller Art lesen, ob von Heinz Ehrhardt oder Ringelnatz oder Eugen Roth oder Loriot oder anderen! Wer mitmachen will kann sich bei uns melden – am besten über unsere Heimatseite: www.Bordenau.de, er muss allerdings vor oder nach seinem Vorlesen kurz erzählen, warum er diese Geschichte heiter findet! Denn nichts ist schwerer zu machen als das Leichte, Heitere, Lustige. Das kann ja heiter werden, oder?

Tiefes Schwarz
235. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 13.3.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Am Samstag, dem 16.3.2002 , ab 16.00 Uhr werden im Evangelischen Gemeindehaus in Neustadt-Bordenau Geschichten und Gedichte „Auf Leben und Tod“ vorgelesen. Karin Stolte von der Initiative „Verwaiste Eltern“ liest aus ihrem Buch „Liebe Joana – Briefe an mein verstorbenes Kind – ein heilsamer Weg durch die Trauer“ sowie einige besondere Gedichte. Hier zitieren wir „Tiefes Schwarz und Aufleben“: „Ich trete mein Erbe an, öffne den Tuschkasten mit satten Lebensfarben. Alle Farben sind erloschen, denn du hattest sie behütet, fein poliert, dass sie mir in hellstem Glanz erstrahlten, Tiefes Schwarz bleibt mir in verschwenderischer Fülle. Trage jede verlorene Farbe darunter zu Grabe. Alle meine Tränen fallen darauf, bilden reißende Flüsse, ziehen tiefe Spuren ins endlose Schwarz, mischen rot herauf zu dunkelrot und blau und nachtschwarzblau, manchmal schon wolkengraublau. Ahne eines fernen, nahen Tages, erst nur in flüchtigen Momenten, wird ein von unzähligen Tränen blankgewaschenes Himmelsblau neu für mich aufleben.“

Auf Leben und Tod
234. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 6.3.2002

Hochverehrte Leserschaft!

„Der Tod ist groß, wir sind die Seinen lachenden Munds, während wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns“, so Rainer Maria Rilkes bezeichnendes Gedicht. Und Karin Stolte schreibt im Vorwort ihres Buches „Liebe Joana – Briefe an mein verstorbenes Kind – ein heilsamer Weg durch die Trauer“: „Von ganzem Herzen danke ich meiner Tochter Joana, die mir, das spürte ich oft, aus einer anderen Welt heraus die Kraft zum Schreiben gab und dabei half, so manche Hürde zu überwinden.“ Wir Sterblichen leben im Leben mit dem Tod, sei es ein natürlicher oder gewaltsamer oder krankheits-bedingter Tod. Am schlimmsten trifft es die Eltern und Geschwister, die ihre Kinder oder Bruder und Schwester durch Unfall, Krankheit oder Freitod verlieren. Aber sie stehen damit nicht allein. Wir alle sind in die Herausforderung gestellt, ein Verhältnis, eine Haltung und eine Integration des Unbegreiflichen zu entwickeln. Dadurch entstand die Idee, verschiedene Texte im Umgang mit Leben und Tod miteinander zu kombinieren, um die Fülle der Schwierigkeiten und Chancen darzustellen. So kommen am Samstag, dem 16.3.2002, ab 16.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Neustadt-Bordenau neben den Briefen der verzweifelten Mutter Karin Stolte auch die ehemalige Familienfürsorgerin Renate Beermann mit ihrer Geschichte „Abschied in der Nacht“ zu Wort.  Martin Drebs liest von Toni Morrison „Die Toten des 11.September“ und von José Saramago „Im Namen Gottes ist das Schrecklichste erlaubt“ aus dem Buch „Dienstag, dem 11.September 2001“. So auch der Titel des Rowohlt-Buches. Zentrale Themen sind der mögliche Kontakt zwischen „Hier und Drüben“ sowie Fragen nach dem Sinn der Schöpfung und Gottes Plan. Dabei fallen auch wütende Worte und der portugiesische Literaturnobelpreisträger Saramago unterscheidet sogar zwischen dem „Faktor Gott“, mit dem das Schrecklichste gerechtfertigt werden soll, und dem eigentlichen positiven Verhältnis zur Schöpfung. Frauke Hohberger, bekannt als Mephisto im „Bordenauer Faust“, wird die Lesung „Auf Leben und Tod“, die zusammen mit der Initiative „Verwaiste Eltern“ veranstaltet wird, durch Trommel und Stimme in einer eigenen, dem Thema gewidmeten Improvisation begleiten und umrahmen. Der Eintritt ist frei.

Passion 3
233. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 27.2.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Schon einmal stand das „Wiegenlied für Ntombizana Atoo“  von Antjie Krog, Südafrikanerin burischer Herkunft, an herausragender Stelle: In der Afrikanischen Nacht im vorigen Sommer beim Büchergarten der Eheleute Korte von Johanna Korte vorgetragen beeindruckte es die Gäste dort. Auf vielfachen Wunsch findet das in dem Buch „Jeden Tag beginnt die Welt aufs Neue - Briefe an das sechsmilliardste Kind“ herausgebrachte Poem nun Eingang in die Reihe „Literarische Passionen“ heute Mittwoch, den 27.2.2002, um 19.00 Uhr in der Liebfrauenkirche. Martin Drebs rezitiert das engagierte Gedicht der Dichterin über ein Kinderschicksal in Afrika, den gefährdetsten Kontinent dieser Welt. Wir zitieren hier wieder ein kurzes Stück: „Der Wind zieht über den Himmel und trägt dir meine Stimme zu, dir, die du daliegst unwiderlegbar gesprenkelt irgendwo in Linnen und Laub, kleinen Liedern und Schmerz. Dein Rückgrat stemmt sich gegen das Kommende. Halt durch, liebes Kind, gegen alles! Dass du die Erde sehen könntest, die sich an Sonnen, Monde, Sternschnuppen, Kometen klammert, den windgeklärten Himmel. In den Feuerbüscheln stürzen Tomaten zwischen Blättern hervor. Der Mond schreibt mit Milch in die Dornbüsche neben der Straße; auch die Sterne summen dir seinen Weg vor. Du musst sehen, du musst hören, wie die Sonne den Wind über deine Schwelle lockt, schmecken, wie sich das Wasser in der Abendsonne in stille Elfenbeinteller verwandelt. Die Erde glüht vor Himmel, liebes Kind.“

Das weitere Programm werden Astrid Lindgrens „Brüder Löwenherz“ und Peter Härtlings „Das war der Hirbel“ sein.

Passion 2
232. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 20.2.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Und weiter geht es heute mit „Literarischen Passionen“ , jeweils mittwochs um 19.00 Uhr in der Liebfrauenkirche. Diesmal kommen Ausschnitte aus  Ulla Hahns rheinischer Kindheitsgeschichte „Das verborgene Wort“ zu Gehör. Ihre lebensvolle Geschichte zeigt unter anderem solche Schwierigkeiten auf, wenn Kinder ihre angestammte Heimat verlassen müssen und plötzlich in eine andere schulische Sprachwelt eintreten: „ Also Hildegard, wiederholte die Lehrerin. Aufs Bürro, antwortete ich. Alle lachten, und ich kriegte einen roten Kopf. Woher wussten sie, dass ich gelogen hatte? Aufs Büroh also, sagte die Lehrerin, das „o“ in die Länge ziehend. Die Klasse murmelte beifällig. Mir wurde noch heißer. Ja, aufs Büroh, wiederholte ich. Hochdeutsche Wörter kannte ich vom Sehen, kölsche vom Hören. Beim Lesen kam es auf die Sprache an, nicht auf die Aussprache. Meine Muttersprache war Kölsch. Hochdeutsch musste ich lernen, fast so wie Englisch. Lehrer Mohren hatte schon Wert darauf gelegt, dass es Mund hieß und nicht Schnüß, Menschen und nicht Minsche, sehen und nicht lure, weinen und nicht kriesche, Mädchen und nicht Weet. Nicht: Lommer jonn, sondern: Laßt uns gehen. Aber wir sagten dat und wat und isch und misch, Kiresche und Kääze und folschten Jottes Wort. Eine gut gebratene Gans, mit goldener Gabel gegessen, ist eine gute Gabe Gottes, sagte Mohren. Keiner hatte es nachsprechen können. Bei jedem war die Jans auf der Jabel jeblieben, Aufs Büroh, wiederholte die Lehrerin noch einmal. Hört mal her, Kinder: Eine gut gebratene Gans, mit einer goldenen Gabel gegessen, ist eine gute Gabe Gottes. Nun, wer kann das nachsprechen? Hildegard!“ Es liest Stephan Koopmann, an der Orgel Eckhart Böhm.

Passion 1
231. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 13.2.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Es ist ja wieder einiges los um Karneval: da war der weltberühmte Klarinettist Giora Feidman am vorigen Sonntag in Schloss Ricklingen, das Lokalradio Neustadt hat am Samstag, dem 16.2.2002, zwischen 15.00 Uhr und 16.00 auf UKW 106,5 MHz seine zweite Pilotsendung, und heute Aschermittwoch, den 13.2.2002, starten in der Liebfrauenkirche an sieben Mittwochen jeweils um 19.00 Uhr Literarische Passionen, besonders aus Kindersicht. Die Reihe beginnt mit der Lesung von Ausschnitten aus Frank McCourts „Die Asche meiner Mutter“, dem autobiografischen Roman einer schwierigen irischen Kindheit. Der Übersetzer Harry Rowohlt war vor einiger Zeit mit einer außergewöhnlichen Lesung daraus in Neustadt am Rübenberge. Die von Kantor Eckhart Böhm musikalisch begleiteten Geschichten sollen ein anderes Innehalten in der Passionszeit ermöglichen: „Ich habe Hunger, aber ich habe Angst nach Hause zu gehen, bevor ich meine Vater gefunden habe. Er ist nicht in Naughton`s Fisch-mit-Fritten-Bude, aber an einem Tisch in der Ecke schläft ein betrunkener Mann, und sein Fisch mit Fritten liegen, in ihren Limerick Leader gewickelt, auf dem Fußboden, und wenn ich sie mir nicht hole, holt sie sich die Katze, also stecke ich sie mir unter den Pullover, und schon bin ich wieder zur Tür hinaus und schnell die Straße hoch und setze mich auf die Treppe beim Bahnhof und beobachte die betrunkenen Soldaten, die mit kichernden Mädchen vorübergehen, und danke im Geiste dem betrunkenen Mann, weil er den Fisch und die Fritten in Essig getränkt und mit Salz beschichtet hat, und dann fällt mir ein, dass ich, wenn ich heute abend sterbe, im Stand der Sünde bin, weil ich gestohlen habe, und mit Fisch und Fritten vollgestopft direkt zur Hölle fahren könnte, aber es ist Samstag, und falls die Priester noch in den Beichtstühlen sitzen, kann ich gleich nach dem Essen meine Seele reinwaschen.“

Büchergeschichte
230. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 6.2.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Donnerwetter, da haben wir nicht schlecht gestaunt: vor einigen Wochen riefen wir von dieser Stelle dazu auf, dass Sie – geneigte Leserschaft - uns möglichst einige private Exemplare des Buches „Innenansichten eines Artgenossen“ von Hoimar von Ditfurth zur Verfügung stellen sollten. Denn das Buch ist seit einiger Zeit vergriffen, dennoch wollten wir dieses wichtige Buch in einem unserer Lesekreise gemeinsam durchlesen. Darauf meldeten sich einige Leserinnen und Leser bei uns und wir konnten die Bücher abholen. Janz dollen Dank dafür! Einmal darauf aufmerksam gemacht wollte eine Leserin es allerdings selbst erst noch mal lesen. Etwa die Hälfte der erforderlichen Anzahl kam so zusammen, zum Teil nur geliehen. Also gingen wir auf die weitere Suche und wandten uns mit der Bitte um eventuelle Mängelexemplare zuerst an den Claassen-Verlag, doch vergeblich. Der Verlag verwies uns an diverse Antiquariate. Hier konnten wir „online“ bestellen, wobei sich herausstellte, dass das eine Antiquariat dieses noch im Netz angekündigte Buch gerade schon verkauft hatte. Jetzt liegen hier die Bücher bereit, jedes Buch mit seiner unverwechselbaren Geschichte. Da stellt sich heraus, dass sich zum Gesprächskreis in diesem Semester  mehr Teilnehmer angemeldet haben als Bücher vorhanden! Vielleicht gibt es ja die alten vergriffenen Bücher demnächst auf elektronischem Online-Weg nachzubestellen. Dann könnte es heißen: Unser globales Dorf liest!

PISA und Lesen
229. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 30.1.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Sie sind als Leser wohl nicht mitgetestet worden, sonst wären die Ergebnisse anders ausgefallen: Schwerpunkt der im Jahr 2000 durchgeführten PISA-Studie war die Bewertung der Lesekompetenz, ergänzt durch Aufgaben in Mathematik und Naturwissenschaften. Dabei wurde weniger das reine Faktenwissen abgeprüft. Die Grundausrichtung von PISA liegt auf dem sogenannten „Literacy-Prinzip“. Getreu Ciceros Erkenntnis „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ geht es dabei um die „Lesbarkeit der Welt“. Im Bereich der Lesekompetenz wurden verschiedene Fähigkeiten getestet, darunter das Auffinden bestimmter Wörter in einem Text und das sogenannte Interpretieren, nämlich die Reflektion und Weiterentwicklung des Gelesenen. Beispielsweise wurden den Schülern zwei Briefe vorgelegt, in denen Meinungen über Graffitis geäußert wurden. Aufgabe war es zunächst, einige Verständnisfragen zu lösen und daraufhin eigene Ideen und Positionen zum Thema zu entwickeln. Dass die Lesekompetenz eine solch zentrale Stellung in der Befragung einnimmt, hat seinen guten Grund: Lesen bildet die Grundlage für den Zugang zum Erwerb weiteren, beispielsweise naturwissenschaftlichen Wissens. Na, dann lesen Sie mal schön weiter und lösen Sie die folgenden Aufgaben spielerisch: was sind die wichtigsten Wörter im obigen Text? Und: wer unsere Texte richtig gut lesen kann, der hat mehr vom Leben!

Märchenerzählerin
228. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 23.1.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Die Kulturgruppe der Stiftung Bordenau lädt alle Kinder am Samstag, dem 26.Januar 2002, ab 16.00 Uhr in die Bücherei der Scharnhorstschule. Dort möchte Euch die Märchenerzählerin Karin Westendorf in die Welt der Märchen entführen. Auch Lieder und Bewegungsspiele hat sie im Gepäck. Und wenn es drinnen bei Märchen der Gebrüder Grimm recht gemütlich wird, schneit es ja vielleicht dann draußen wieder. Wisst Ihr eigentlich, wie der Schnee zu seiner weißen Farbe gekommen ist? Vor langer Zeit hatte der Schnee noch keine Farbe. Deshalb ging er von einer Blume zur anderen und bat sie darum, ihm etwas von ihrer Farbe abzugeben. Aber die Blumen zierten sich, besonders die Rose und sagten: „Pah, was sollen wir dir von unseren schönen roten, blauen, grünen und gelben Farben abgeben!“ Nur das Schneeglöcklein erbarmte sich des farblosen Schnees und gab ihm großzügig von seiner weißen Farbe ab. Dafür ist das Schneeglöcklein aber auch die einzige Blume, die der Schnee zum Ende des Winters als erste Blume durch sich durch an das Licht der Sonne lässt.

Die Leser
227. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 16.1.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Welche ideale Leserschaft wünschen wir uns für unsere Artikel, Texte und Bücher? Lassen wir Johann Wolfgang von Goethe dazu über seine Sicht des unbekannten Wesens sprechen: „ Welchen Leser ich wünsche? Den unbefangensten, der mich, sich und die Welt vergisst , und in dem Buche nur lebt. Wer einen Schriftsteller, der sich und die Sache fühlt, nicht lesen mag, der darf überhaupt das Beste ungelesen lassen. Ich erwarte wohl, dass mir mancher Leser widerspricht; aber er muss doch stehen lassen, was er schwarz auf weiß vor sich hat. Ein anderer stimmt vielleicht mir bei, eben dasselbe Exemplar in der Hand. Wenn es schon in manchen Fällen wohlgetan sein mag, dem Leser nicht grad das Gedachte zu überliefern, vielmehr sein eigenes Denken aufzuwecken und anzuregen. Für einen Autor ist es daher eine tröstliche Aussicht, dass alle Tage neue künftige Leser geboren werden.“
Das wünschen wir uns natürlich auch und das die überkommenen bei uns bleiben.

Neujahrsempfang
226. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 9.1.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Was wie ein einfacher erster Termin im neuen Jahr aussah, entpuppte sich alsbald als erstklassiger Bordenauer Neujahrsempfang: im festlich geschmückten Reiterstübchen trafen sich am letzten Samstag fast dreißig Interessierte im Arbeitskreis unseres lesenden Dorfes, um einen erfolgreichen Rückblick zu halten und künstlerisch-optimistische Jahresplanung zu praktizieren. Höhepunkt dabei das Kammerkonzert der hervorragenden Musiker Carola Faber (Cello), Pia Hagemann (Querflöte), Andreas Hagemann (Gitarre) und Johannes Faber (Gitarre). Neben einem Werk des deutschen Komponisten Georg Philipp Telemann präsentierten sie das sogenannte Kaiserquartett Joseph Haydns, das mit dem 1840 auf Sylt entstandenen Text von Hoffmann von Fallersleben zum „Lied der Deutschen“ wurde. Die bekannte Melodie überführten sie in einen höfischen Tanz, der die Zuhörer in eine festlich-heitere Stimmung brachte. Frenetischer Applaus und Bravo-Rufe! Damit aber hatten sie beispielhaft musikalisch vorgeführt, was am 3.Oktober 2002 in Bordenau unter dem Titel  als historischer Bilderbogen auf mehreren Bühnen ablaufen kann„Vielstimmigkeit des Deutschen – Texte, Lieder und Kompositionen zur nationalen und übernationalen Identität“. Noch ist nicht klar, ob es sich um eine chronologische Reihung oder ein buntes Potpourri aus verschiedenen poetischen und politischen Texten handelt. Dafür will man sich im Februar zur genauen Textauswahl noch einmal treffen, um möglichst viele verschiedenen Stimmen am Klang des Deutschen zu ermitteln, während das Quartett Faber/Hagemann und Frauke Hohberger mögliche Lieder und Chansons sichten werden. Und alle sind aufgerufen, noch eigene Textvorschläge einzureichen. Dazu können auch Bordenauer Geschichten gehören, die sich aufs Nationale oder Internationale beziehen. Ziel über allem bleibt, die vielfältig-schöne, aber auch widersprüchlich-problematische Entwicklung eines deutschen Nationalverständnisses zu repräsentieren, um durch dessen mentale Integration zu größerer Humanität, Völkerverständigung, Vernunft und Demokratisierung beizutragen. Also vormerken: 3. Oktober 2002!! heißt es in Bordenau wieder: Unser Dorf liest!

Arbeitskreis2002
225. Artikel der Aktion UNSER DORF LIEST mit der Neustädter Zeitung vom 2.1.2002

Hochverehrte Leserschaft!

Liebe Freunde der Literatur, liebe HEINE-Mitwirkenden, liebe „Fäustlinge“, und alle, die gerne sowieso schon mal mitmachen wollen, sehr geehrte Damen und Herren! Das Jahr neigt sich dem Ende und neue Pläne scheinen am Horizont auf..... Dank erst mal an alle , die in den letzten Jahren bei unserem Projekt mitgewirkt haben, das ja der Friedrich-Bödecker-Kreis initiiert hat und weiter unterstützt. Natürlich geht der Blick nach vorne: Ich möchte Sie alle ganz herzlich zum nächsten Treffen des Arbeitskreises von „Bordenau – Unser Dorf liest“ am Samstag, dem 5.1.2002 , ab 16.00 Uhr ins Reiterstübchen in Bordenau einladen. Thema ist die Jahresplanung. Dazu sind alle herzlich und intensiv aufgefordert, eigene Ideen, Vorschläge und Wünsche zu äußern.

Besonders gilt das für die Planung für den 3.10.2002: Unter dem Titel VIELSTIMMIGKEIT DES DEUTSCHEN sollen Texte, Lieder und Kompositionen zur nationalen und übernationalen Identität vorgetragen werden. Darüber hinaus wollen wir uns an dem Photoprojekt der Stiftung Bordenau MOMENTAUFNAHME und an der stadtweiten Aktion am 31.8.2002 THEATER UND MUSIK IN DER STADT beteiligen. Aber auch die kleine literarische Form ist weiterhin erwünscht: noch mal Rilke zum Herbst?  Eine kleine Lesung der Texte aus der Neustädter Zeitung? BORDENAUER GESCHICHTEN zusammen mit dem Schützenverein? Eine Lesung mit Trommeln zum 11.September 2001? Texte auf  LEBEN UND TOD zusammen mit dem Verein „Verwaiste Eltern“? Eine Jugendveranstaltung zum Thema HIPHOP zusammen mit Malte Möller und ausgewählten Musik-, Film- und Tanzbeispielen oder noch mal eine KURZE NACHT DER POESIE ? Hier auch noch mal ein Dank für die Unterstützung durch die hervorragende Homepage www.Bordenau.de. von Klaus Detering betreut. Nun wünsche ich allen ein gutes Jahr! Und: Kommen Sie! Für ein musikalisches Neujährchen ist gesorgt: Das Quartett Faber/ Hagemann wird zum Thema des 3.Oktober eine interessante Musik vorstellen.

 

 

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