Zeltlager für Väter und Kinder 1999

Wie in jedem Jahr seit 21 Jahren, so findet auch in diesem Sommer wieder ein "Zeltlager für Väter und Kinder" statt.

Der pädagogische Hintergrund für diese Traditions- und Dorfveranstaltung bildet die schon vor 22 Jahren erkannte Tatsache, dass sich die Väter bei der Erziehung ihrer Kinder - das geschieht aus verschiedenen Gründen- häufig sehr zurückhalten. Das hat u. a. zur Folge, dass die altersgemäße Verselbständigung von der mütterlichen Fürsorge in vielen Fällen nicht oder nur schlecht gelingt.

Das Zeltlager ist u.a. der bescheidene Versuch, Vätern die Chance zu geben, sich an einem Wochenende den Bedürfnissen ihrer eigenen Kinder zu stellen. Die große Beteiligung zeigt, dass Väter diese Aufgabe auch gerne wahrnehmen. Die Veranstaltung erfreut sich steigender Beliebtheit. Im letzten Sommer nahmen ca. 320 Personen teil: 180 Kinder im Alter von 4 bis 16, 50 Jugendliche und 90 Väter.

Das Zeltlager findet in diesem Jahr auf dem Zeltplatz am Irenensee bei Ütze statt. Dieser Platz wurde in den letzten Jahren wiederholt besucht. Folgende Aktivitäten stehen im Vordergrund:

* Auf- und Abbau der Zelte
* Zubereiten des Essens und gemeinsames Essen in Kleingruppen
* Baden und Bootfahren
* Kutschfahrten
* zweistündige Abendwanderung mit abschließendem Lagerfeuer und Singen
* Arbeiten mit Specksteinen
* Fotografieren und Filmen
* Ballspiele

Aggressive Auseinandersetzungen, wie wir sie manchmal im Schulalltag erleben, finden überhaupt nicht statt. Offenbar sind die Kinder mit den Herausforderungen durch die konkreten Lebensbedingungen in einer fremden Umgebung so stark gefordert und so ganzheitlich beschäftigt, dass dafür weder Bedarf noch Anlass besteht. Kooperation, Hilfsbereitschaft, Spielideen und körperliche Anstrengungen stehen im Mittelpunkt des konkreten Lebensvollzugs.

Auffällig war auch im vorigen Jahr wieder - wie schon in all den Jahren zuvor - das harmonische Zusammenleben der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. Trotz der für die meisten ungewohnten und der häufig wetterbedingten rauen Lebensbedingungen für wohlbehütete Kinder, hörte man in diesen Tagen kaum ein Kind weinen.

Nikolaus Joseph, Leiter der Scharnhorstschule Bordenau, Tel. 05032-939126

Fotos: Ingolf Heinemann(4), Josef Schliehe-Diecks


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